Versicherer verschenken Chancen beim Outsourcing

Hamburg, 27.06.2013 – 30 Prozent der Versicherer sehen ungenutzte Auslagerungsoptionen im eigenen Unternehmen. Branchenübergreifend sind dies nur 17 Prozent. Besonders zögerlich sind die Assekuranzen beim Thema Offshoring, der Auslagerung von Services nach Übersee. Neben Datenschutzbedenken klagen diesbezüglich 57 Prozent über Probleme mit der Zeitverschiebung. Das sind Ergebnisse der Studie „Erfolgsmodell Outsourcing 2013“ von Steria Mummert Consulting.

22 Prozent der Versicherer sind der Auffassung, dass die Branche insgesamt noch mehr Tätigkeiten und Prozesse an externe Dienstleister vergeben könnte, als dies bisher der Fall ist. Die Situation für das eigene Unternehmen bewerten die befragten Manager noch kritischer: Fast jeder dritte Entscheidungsträger (30 Prozent) wünscht sich ein stärkeres Outsourcing. Auslöser sind vor allem Regularien wie Solvency II, die Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID 2) und die EU-Vermittlerrichtlinie (IMD 2). Die aktuelle Niedrigzinsphase verschärft potenziell zudem die schon angespannte Finanzsituation der Versicherer. Diese Faktoren erhöhen den Druck auf die Versicherer, noch effizienter zu arbeiten. Von einem Outsourcing erhoffen sich die befragten Entscheidungsträger mehrheitlich eine Kosteneinsparung sowie eine Konzentration auf das versicherungstechnische Kerngeschäft.

„Wenn Mitarbeiter mit Complianceaufgaben beschäftigt sind und IT-Abteilungen vergeblich Fachkräfte suchen, ist Outsourcing eine Option, die Freiheiten schafft“, sagt Daniel Just, Management-Berater und Experte für Sourcing Fragestellungen von Steria Mummert Consulting. Eine zielweisende Möglichkeit, Skaleneffekte zu erzielen, sind sogenannte Shared Service Center. Hier werden Leistungen in einer Organisationseinheit zusammengefasst. Beispielsweise nutzen im Rechnungswesen und Personalmanagement dieses Potenzial aktuell nur 22 Prozent der Versicherer. Der Nachholbedarf ist allerdings erkannt: Auf der Suche nach Effizienzsteigerungen planen 61 Prozent der Assekuranzen, Shared Service Center einzurichten.

Besonders groß ist das ungenutzte Potenzial bei Auslagerungen in andere Staaten: Kein befragter Versicherer gibt an, Services nach Übersee verlagert zu haben. Das gilt für alle Outsourcing-Disziplinen, wie beispielsweise Business Process Outsourcing (BPO), Infrastruktur-Outsourcing und Application Management. Auch die Auslagerung an nahe Standorte wie Osteuropa (Nearshore) ist bei Versicherern gering ausgeprägt. Ganze Geschäftsprozesse werden erst zu sieben Prozent in diese Regionen aus gelagert, Infrastruktur-Outsourcing der IT betreiben elf Prozent der Versicherungsunternehmen. „Die erhofften Kostenvorteile lassen sich jedoch nur bedingt am Standort Deutschland erreichen“, so Daniel Just.

Ein zentraler Hinderungsgrund für mehr Offshoring in der Branche ist die Ungewissheit hinsichtlich Datenschutzrisiken. Mit 83 Prozent der befragten Manager ist die Sorge um die Datensicherheit in der Assekuranz von allen Branchen hier am stärksten ausgeprägt. Darüber hinaus geben Führungskräfte bei Versicherern überdurchschnittlich oft Zeitverschiebungen als Hürde für Offshore-Outsourcing an. „Die Versicherungswirtschaft wird ihre vielfältigen Besorgnisse gegenüber Offshoring über kurz oder lang neu überdenken. Denn der Effizienzdruck, der auf der Branche lastet, ist zu groß“, prognostiziert Daniel Just.

Hintergrund
Die Trendstudie „Erfolgsmodelle Outsourcing 2013“ ist das Ergebnis einer Entscheiderbefragung, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting durchgeführt wurde. Im Februar 2013 wurden 200 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern aus zehn Branchen zum Thema „Outsourcing“ befragt. Neben allgemeinen Fragen wurden besonders die Disziplinen Application Management (AM), Business Process Outsourcing (BPO) und Managed Testing Services (MTS) untersucht. Zusätzlich geht die Studie auf die Nutzung der verschiedenen Shoring-Modelle ein.

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Über Steria Mummert Consulting (www.steria-mummert.de)
Steria Mummert Consulting bietet Business-Services, die unter Einsatz modernster Informationstechnologie Unternehmen wie Behörden ein effizienteres und profitableres Arbeiten ermöglichen. Als Teil der Steria Gruppe verbindet das Unternehmen die tiefgehende Kenntnis der Geschäftsmodelle seiner Kunden mit einer umfassenden internationalen Expertise in IT und Business Process Outsourcing. Mit seinem kooperativen Beratungsstil begleitet Steria Mummert Consulting seine Kunden bei ihren Transformationsprozessen, stellt so sicher, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und ihre Erfolgsposition nachhaltig verbessern können. Das Unternehmen zählt heute zu den zehn führenden Business Innovation/Transformation Partnern in Deutschland. 20.000 Steria-Mitarbeiter in 16 Ländern stehen hinter den Systemen, Services und Prozessen, die Tag für Tag die Welt in Gang halten, und berühren dabei das Leben von Millionen Menschen weltweit. 1969 gegründet, unterhält Steria heute Standorte in Europa, Indien, Nordafrika und Südostasien. Der Umsatz des Unternehmens betrug im Jahr 2012 1,83 Milliarden Euro. 20 Prozent* des Kapitals sind im Besitz der Steria-Mitarbeiter. Die Gruppe, mit Hauptsitz in Paris, ist an der Euronext Paris gelistet. *Inkl. „SET Trust“ und „XEBT Trust“ (4,15% des Kapitals).

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