Studie: Was passiert bei einer Währungsreform mit Krediten?

Historie zeigt: Kreditnehmer werden entlastet

(Mynewsdesk) Bei einer Währungsreform werden Sparer enteignet. Was aber erwartet Kreditnehmer? Werden laufende Kredite durch eine Währungsumstellung „mehr“ oder „weniger“? Eine YouGov-Studie ist der Frage auf den Grund gegangenen und hat die Einschätzung von Verbrauchern für ein solches Szenario mit historischen Fakten verglichen. Das Ergebnis: Kreditnehmer könnten einem Euro-Kollaps relativ gelassen entgegensehen, tun dies aber nicht.

Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov Mitte Oktober im Auftrag des Kreditvermittlers creditolo aus Halle/Saale 1040 Personen zu ihrer Einschätzung darüber, was im Fall einer Währungsreform mit laufenden Krediten passieren würde. Die Befragten konnten aus sieben Antwortmöglichkeiten auswählen. Die Umfrage zeigte, dass unter (potenziellen) Kreditnehmern eine nicht viel weniger große Verunsicherung herrscht als unter Sparern.

Schreckensszenario: Kredite bleiben, Einkommen sinken

38 Prozent der Befragten gaben an, sich vor einer realen Aufwertung von Kreditlasten zu fürchten: In einem solchen Fall bleiben Kredite in unveränderter Höhe bestehen, während Löhne und Einkommen sinken. Weitere 26 Prozent sind sich nicht sicher, was Kreditnehmer im Fall einer Währungsumstellung erwarten könnte.

Nur 16 Prozent der Befragten glauben, dass Kredite von einem Kollaps der Währung nicht betroffen sind. 15 Prozent rechnen mit einer äquivalenten Streichung von Krediten und Guthaben. 11 Prozent fürchten, der Staat könne Kreditnehmer zu zusätzlichen Sicherheiten – z. B. durch Zwangshypotheken auf Immobilien – zwingen. Jeweils 6 Prozent der Befragten rechnen mit staatlicher Unterstützung für Kreditnehmer bzw. glauben, dass nur Kredite ab 50.000 Euro umgestellt werden.

Ängste ohne historische Grundlage

Historisch lassen sich die Befürchtungen überwiegend nicht belegen. So wurden Kredite bei der Einführung der DM in der früheren DDR 1990 im Verhältnis 2:1 umgetauscht. Löhne, Gehälter, Mieten etc. wurden dagegen im Verhältnis 1:1 umgebucht, so dass Kreditnehmern de facto die Hälfte ihrer Schuld erlassen wurde.

Auch 1948, als in den westlichen Besatzungszonen die Reichsmark durch die Deutsche Mark abgelöst wurde kam es zu einer Entlastung von Kreditnehmern. Kredite wurden im Verhältnis 10:1 umgetauscht, Löhne und Gehälter aber im Verhältnis 1:1. Der durch den Gesetzgeber eingeführte Lastenausgleich schöpfte lediglich bei Immobilienkrediten und gewerblichen Darlehen einen Teil der durch die Umstellung entstandenen Gewinne wieder ab.

Auch 1923, als die große Inflation nominale Vermögen innerhalb kürzester Zeit vernichtete, zählten Kreditnehmer nicht zu den größten Verlierern: Ihre Verbindlichkeiten hatten sich mit der Geldentwertung in Luft aufgelöst. Auch damals wurden Hauseigentümer mit einer Hauszinssteuer für einen Teil der ihnen durch die Entwertung entstandenen Gewinne in die Pflicht genommen.

Euro-Krise kein Grund zur Meidung von Krediten

Der Blick zurück zeigt, dass Kreditnehmer von einem Zusammenbruch der Währung tendenziell eher profitieren als dass sie zusätzliche Lasten fürchten müssen. Die Euro-Krise dürfte deshalb aus rein rationaler Sicht kein Grund sein, sinnvolle Finanzierungsvorhaben auf die lange Bank zu schieben.

Die trotz historisch niedriger Kreditzinsen schleppende Konsumkreditnachfrage legt jedoch nahe, dass genau dies der Fall ist: Möglicherweise projizieren Verbraucher die Entwertungsrisiken solcher Ereignisse auf alle finanziellen Angelegenheiten. Eine differenziertere Betrachtung könnte deshalb nicht nur unbegründete Ängste nehmen, sondern auch zu einer Aufhellung des Konsumklimas beitragen.

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