Offene Immobilienfonds: Anleger gehen auf Nummer sicher

Sicherheit vor täglicher Kapitalverfügbarkeit – so lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Frankfurter Marktforschers IMR Institute for Marketing Research unter deutschen Anlegern zur Zukunft der offenen Immobilienfonds.

Offene Immobilienfonds: Anleger gehen auf Nummer sicher

finanzwelt. Das Fachmagazin der Finanzbranche. (Geschäftsführerin: Dorothee Schöneich)

Wiesbaden, 05.04.2013. (fw/an) 76 Prozent aller Befragten würden demnach sicherheitsorientierte Fondskonzepte mit 12-monatiger Kündigungsfrist den derzeitigen Fonds mit börsentäglicher Rückzahlung des angelegten Kapitals bis zu 30.000 Euro je Halbjahr vorziehen. „Die geänderte Einstellung der Anleger ist offensichtlich eine Reaktion auf die im Jahr 2008 durch die Lehman-Pleite entstandene Krise zahlreicher offener Immobilienfonds, die durch die unerwarteten und hohen Rückgabewünsche vieler Anleger aufgrund zu geringer Fonds-Liquidität geschlossen werden mussten“, so die Interpretation des Instituts.

Neben dem derzeit gültigen offenen Immobilienfonds nach dem Anlegerschutz- und Funktions-Gesetz (AnsFuG) wurden laut IMR im Rahmen der Studie zwei weitere, neue Fondskonzepte vorgelegt und – eine gleiche Performance vorausgesetzt – nach der Wichtigkeit zentraler Kaufkriterien gefragt. Im Wesentlichen unterschieden sich die Konzepte dabei durch die Anteilsrückgabe-Modalitäten. Während derzeitige offene Immobilienfonds eine börsentägliche Rückgabe des angelegten Kapitals bis zu einer Höhe von 30.000 Euro pro Halbjahr ermöglichen, weisen die beiden neuen Konzepte grundsätzlich eine zwölfmonatige Kündigungsfrist und damit deutlich mehr Sicherheit vor Fondsschließungen auf. In einer Version kommt zusätzlich eine sogenannte Härtefall-Klausel zum Tragen, die dem Anleger bei berechtigten Notfällen eine Auszahlung von bis zu 30.000 Euro pro Kalenderhalbjahr ermöglicht. Während 24 Prozent der Befragten die tägliche Verfügbarkeit des Kapitals beibehalten wollen, sind 31 Prozent künftig beim Kauf eine 12-monatige Kündigungsfrist und somit der Schutz vor Fondsschließungen wichtiger. Die deutliche Mehrheit von 45 Prozent bevorzugt bei ihrer Kapitalanlage das um die Härtefallklausel erweiterte Modell.

Damit bestätigen die deutschen Anleger nach Angaben des IMR die aktuellen Pläne der Bundesregierung für das im Sommer in Kraft tretende Kapitalanlagen-Gesetzbuch (KAGB), in welchem anstelle der börsentäglichen Verfügbarkeit künftig eine Kündigungsfrist von 12 Monaten für offene Immobilienfonds gesetzlich vorgeschrieben wird, um die Gefahr von Fondsschließungen und Abwicklungen zu verhindern.

Das IMR Institute for Marketing Research hat eigenen Angaben zufolge in der repräsentativen Umfrage 1200 in Deutschland lebende Personen mit einem monatlichen Netto-Haushaltseinkommen von mindestens 2.600 Euro und mindestens 1.000 Euro liquidem Anlagevolumen befragt.

Das IMR Institute for Marketing Research mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Marktforschungsinstitut unter anderem in der Finanzdienstleistungs- und Logistikbranche aktiv.

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