KWAG Rechtsanwälte: „Sanierungskonzept wird den Schiffsfonds „MS Santa B Schiffe“ nicht retten“

Investoren sollen bisherige Ausschüttungen zurückzahlen und frisches Kapital aufbringen. Vorzeitige Auflösung des Fonds für Anleger das kleinere Übel

(Bremen, 18. September 2012) Nach Überzeugung der auf die Interessenvertretung von Investoren spezialisierten KWAG Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht in Bremen hat das am 10. September 2012 für den Schiffsfonds „MS Santa B Schiffe mbH & Co. KG“ vorgestellte Sanierungskonzept keine Aussicht auf Erfolg. Für Investoren, die – wie gefordert – frisches Kapital aufbringen, besteht das große Risiko, noch mehr Geld zu verlieren. Aus heutiger Sicht wäre die vorzeitige Auflösung des Schiffsfonds für Anleger das kleinere Übel.

Der Schiffsfonds „MS Santa B Schiffe mbH & Co. KG“ ist beteiligt an so genannten Einschiffsgesellschaften, die insgesamt 14 Schiffe betreiben. Der Fonds wurde im Jahr 2006 aufgelegt und vollständig platziert. Das Fondsvolumen beträgt 562,4 Millionen Euro. 65 Prozent davon sind mithilfe von Schiffshypothekendarlehen finanziert, die je zur Hälfte auf US-Dollar und japanischen Yen lauten. Rund 6.000 Investoren sind an diesem Fonds als Kommanditisten beteiligt.

„Nach unseren Berechnungen ist der Schuldendienst in den vergangenen Jahren bei den neun kleineren Schiffen um ein bis zwei Millionen US-Dollar gestiegen, bei den fünf größeren Schiffen sogar um drei bis vier Millionen US-Dollar“, sagt Jan-Henning Ahrens, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht sowie KWAG-Partner. Grund sei die zunehmende Stärke des japanischen Yen gegenüber dem US-amerikanischen Dollar. Es seien keine ausreichenden Liquiditätsreserven vorhanden, mit denen die Charterratendefizite ausgeglichen werden könnten.

Das den Gesellschaftern am 10. September 2012 in Hamburg vorgestellte Sanierungskonzept sieht die Rückzahlung der Ausschüttungen für das Jahr 2008 vor (rund 4,5 Prozent des Kommanditkapitals) sowie die Einzahlung frischen Kapitals (7,5 Prozent des bisherigen Kommanditkapitals). Die finanzierenden Banken wollen sich zum Ausgleich durch einen Tilgungsverzicht bis einschließlich 2015 am Sanierungskonzept beteiligen.

„Das Konzept steht und fällt mit der Annahme, dass die Charterraten ab etwa dem Jahr 2015 wieder annähernd das Niveau erreichen, auf dem sie bei Emission und Platzierung des Schiffsfonds MS Santa B Schiffe waren“, erklärt KWAG-Partner Jan-Henning Ahrens. Doch das sei denkbar unwahrscheinlich, weil die Nachfrage nach Container-Transportraum in den kommenden Jahren langsamer steige als die Kapazität.

„Momentan erreichen die kleineren Schiffe der Beteiligungsgesellschaft MS Santa B Schiffe Charterraten von rund 6.000 bis 7.000 US-Dollar am Tag, die größeren Schiffe 7.000 bis 8.000 US-Dollar. Dies ist bei Weitem nicht ausreichend, um die Betriebskosten und den Schuldendienst auch nur annähernd zu decken“, betont Jan-Henning Ahrens. Um jene Betriebskosten, den Schuldendienst sowie die Verwaltungskosten bis zur endgültigen Darlehenstilgung zu decken, müssten die kleineren Schiffe des Fonds Tagescharter von rund 15.000 US-Dollar und die größeren Schiffe von zirka 25.000 US-Dollar erreichen. Beides ist aus heutiger Sicht mehr als unwahrscheinlich.

„Weshalb sollten also die Investoren neues Geld in den Fonds stecken? Mit großer Wahrscheinlichkeit würden sie auch dies verlieren. Die vorzeitige Auflösung des Fonds scheint für Anleger das kleinere Übel“, ist KWAG-Partner Ahrens überzeugt.

Das Team um die Grün­dungs­ge­sell­schaf­ter Rechts­an­wäl­te Jan-Hen­ning Ah­rens und Jens-Pe­ter Gie­schen be­steht aus aus­ge­wie­se­ne Spe­zia­lis­ten im Be­reich Ka­pi­tal­an­la­ge- und Ban­ken­recht. Al­lei­ne 5 der 12 An­wäl­tin­nen und An­wäl­te tra­gen den Titel „Fach­an­walt für Bank- und Ka­pi­tal­markt­recht“.
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