Jan Peifer deckt auf: So leben die Hühner, die für die Discounter die Billig-Eier produzieren

Vor wenigen Wochen haben die Discounter den Preis für Eier drastisch gesenkt, teilweise um über 20 %. Andere Supermarktketten zogen nach. Zehn Eier aus Bodenhaltung kosten nur noch 99 Cent.

Jan Peifer deckt auf: So leben die Hühner, die für die Discounter die Billig-Eier produzieren

Jan Peifer deckt auf: So leben die Hühner, die für die Discounter die Billig-Eier produzieren

Anfang des Jahres warb ein großer Discounter mit einer drastischen Senkung der Eierpreise. Statt 1,29 Euro kosten 10 Eier aus Bodenhaltung jetzt nur noch 99 Cent. Andere Discounter zogen nach. Der Journalist Jan Peifer hat in den letzten Wochen recherchiert, unter welchen Umständen die Billigeier aus Bodenhaltung produziert werden. Dazu hat der Tierfilmer in diversen Discountern bundesweit Eier gekauft.

Jan Peifer berichtet: „In den meisten Fällen befanden sich die Betriebe in den Niederlanden. Von außen sah man nur riesige fensterlose Hallen, mit Bewegungsmeldern, Kameras und Wachhunden abgeschirmt wie Hochsicherheitsgefängnisse. Lediglich anhand der Futtersilos war zu erkennen, dass dort Tiere gehalten werden.“

Dem Tierfilmer gelang es, die Tierhaltung in 3 Betrieben verdeckt und auch offen zu filmen.
In den fensterlosen Hallen werden tausende Legehennen auf engstem Raum gehalten. Dicht gedrängt sitzen sie auf dem Boden, auf übereinander angebrachten Gitterböden und Stangen, 9 Tiere pro Quadratmeter. Zugang zu einer Wiese oder Tageslicht gibt es nicht. Damit sich die Hühner in der monotonen künstlichen Umgebung und der drangvollen Enge nicht gegenseitig verletzen, sind ihre Schnabelspitzen abgeschnitten worden. Eine äußerst schmerzvolle Prozedur, die bei einer artgemäßen Haltung nicht nötig ist. Zwischen den lebenden Tieren liegen die verwesenden Überreste toter Artgenossen, sogar im Futtertrog. „Den vorgeschriebenen Scharrbereich mit Einstreu habe ich bei keinem Betrieb gefunden“, so Jan Peifer, der die Aufnahmen erstellt hat. „Damit halten sich die Betriebe noch nicht einmal an die minimalsten Vorgaben, es zählt offenbar ausschließlich der Profit“, so Peifer.

„Das ist ganz üble Massentierhaltung“, konstatiert Jan Peifer, „die Tiere haben nicht die Möglichkeiten, ihre natürlichen Verhaltensweisen oder ihr Sozialverhalten auszuleben. Stattdessen beschneidet man Körperteile, um sie an das tierquälerische Haltungssystem anzupassen.“

Mit einem niederländischen Betreiber kam der Journalist ins Gespräch. Nicht nur seine Tiere, sondern auch er leidet unter den neuen Dumpingpreisen. Pro Ei bekommt er 6,5 Cent, um seine Kosten decken zu können, bräuchte er 7 Cent, sagt er. Pro Woche verlassen etwa 700.000 Eier seinen Hof für die deutschen Discounter. „Auch die Zustände in seinem Betrieb waren verheerend, die meisten der bis an die Decke gestapelten Hühner können den Boden nur erahnen“, so Peifer, der das Gespräch mit dem Eier-Produzenten mit versteckter Kamera dokumentiert hat.

RTL SternTV hat am 26.06.2014 die Recherche von Jan Peifer veröffentlicht. Bildquelle:kein externes Copyright

Seit über 10 Jahren recherchiert und dokumentiert der Journalist Jan Peifer Missstände im Bereich der industriellen Massentierhaltung. In dieser Zeit hat er viele Skandale aus dem Verborgenen in die Öffentlichkeit gebracht. Offensichtlich zu viele, denn die großen Lobbyisten setzen ihn seit einigen Monaten massiv unter Druck, überziehen ihn mit Klagen und versuchen offensichtlich, den freien Journalisten auf diese Weise mundtot zu machen; dabei berichtet er nur die nackte Wahrheit.

Jan Peifer / MBE
Jan Peifer
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