Gold als Anlagemöglichkeit

Gold ist ebenso eine Ware wie jede andere auf diesem Planeten, auch wenn die Anhänger des Edelmetalls das anders sehen. Auch wird es gehandelt wie jede andere Ware. Und bei jeder Handelsware gibt es einen Markt, auf dem der Preis nach marktüblichen Regeln über Angebot und Nachfrage zustande kommt. Und wie bei allen natürlichen Rohstoffen gilt auch für die physische Goldnachfrage, dass das Angebot nicht beliebig ausdehnbar ist.

Eine Goldmine zu erschließen, dauert sehr lange. Zieht die Nachfrage also an, können Goldproduzenten nur versuchen, das Angebot durch Recycling von Gold kurzfristig zu erhöhen. Wenn das nicht ausreicht, um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen, dann steigt nach den Gesetzen des Marktes der Goldpreis.

Der Goldpreis wird je Feinunze ausgewiesen. Eine Feinunze Gold entspricht dem Gewicht von 31,1 Gramm. Damit ist der reine Goldwert gemeint, also ohne irgendwelche Zusätze von Silber oder Ähnlichem.

Der Goldpreis schwankt sehr häufig und heftig

Der Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, dass der Goldpreis heftigen Schwankungen unterworfen war und ist:

In den 1970er-Jahren fürchteten Anleger die damals bedrohliche hohe Inflation in vielen Industrieländern. So stieg der Goldpreis im Januar 1980 bis auf 850 Dollar je Feinunze. Erst als der später legendäre Paul Volcker neuer Chef der US-Notenbank Fed wurde, die Edelmetallbörsen stärker regulierte und versprach, die Geldmenge zu beschränken, verflüchtigten sich diese Ängste … um dann 2008 und in den Folgejahren verstärkt zurückzukehren.

Wir erinnern uns, dass in diesen Jahren die weltweite Finanzkrise ihren verhängnisvollen Lauf nahm. Der Goldpreis stieg in der Folge auf mehr als 1800 Dollar je Feinunze. Die Unsicherheit legte sich erst, als der Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi im Sommer 2012 versprach, er werde alles tun, was nötig sei, um den Euro zu retten.

Der Goldpreis kann auch extrem unter Druck geraten, wenn große Mengen auf den Markt geworfen werden. Erst im März verkauften die USA rund 49 Tonnen Gold, seit Jahresbeginn sind es nun schon 82 Tonnen. Davon sind etwa zwei Drittel sogenanntes raffiniertes Gold, also Gold in Form von Barren oder Münzen. Ziel der Aktion war, massiv direkt oder indirekt den Dollar zu stärken.

Eine wahrscheinlichere Theorie ist aber die Verhinderung des Goldes als Ersatzwährung. Durch die Verunsicherung der Märkte versuchen die USA, das zu verhindern. Wir haben in diesem Zusammenhang schon über den Aufstieg des Petro-Yuan und die Folgen für die amerikanische Schuldenwirtschaft berichtet.

Aktuell liegt der Goldpreis um die 1300 Dollar, allerdings müssen wir den international in Dollar angegebenen Goldpreis in Euro umrechnen. Hier besteht die Gefahr, dass es zu Währungsverlusten kommt, die dann den erzielten Verkaufsgewinn schmälern. Andererseits ist auch ein Währungsgewinn möglich. Dazu kommt, dass wir mit Gold keine Zinsen und Dividenden erwirtschaften können, die einen Ausgleich für Preisstürze bieten würden.

Niemand aber kann am Goldmarkt den beteiligten Staaten und Großinvestoren in die Karten schauen. Das ist aussichtslos – und daher warnen wir auch vor Goldspekulationen.

Goldinvestitionen auf anderem Weg

Natürlich können wir jeden Kleinanleger, der Gold als Absicherung in Betracht zieht, verstehen. Doch egal ob Goldmünzen (Krügerrand, Wiener Philharmoniker etc.), Barren oder Goldschmuck, die Anleger müssen für eine sichere Unterbringung (Safe, Alarmanlagen etc.) sorgen. Die Versicherung verlangt das und wird auch den entsprechend höheren Tarif für das Goldrisiko kalkulieren.

Wesentlich günstiger erscheint da der Kauf eines Fonds, entweder eines mit Gold besicherten ETFs (Exchange Traded Fonds) oder eines Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities), wobei aber vor dem Kauf darauf geachtet werden muss, dass es sich auch tatsächlich um eine physische Goldabsicherung handelt und nicht nur der Goldpreis nachgebildet wird. Bei physisch besicherten Gold-ETFs kauft der Emittent des ETFs mit dem Geld der Anleger Gold in Form von Barren und Münzen und lagert diese selbst in seinem Tresor ein. Im Gegenzug erhalten die Investoren ihren Anteil am hinterlegten Gold als Inhaberschuldverschreibung verbrieft. Bei vielen physisch besicherten Gold-ETFs haben die Anleger auch ein Recht darauf, sich das Gold, das ihrem Anteil am ETF entspricht, gebührenpflichtig nach Hause liefern zu lassen.

Auch Goldminenaktien sind im Angebot, die aber ebenso stark schwanken wie der Goldpreis und dem Angebot des physischen Goldes folgen. Sind die Goldpreise niedrig, lohnt sich der enorme Aufwand für die Erschließung und Förderung nicht.

Noch ein Wort zu den Steuern: Alle Gold-ETFs sind Wertpapiere, und die Gewinne unterliegen der Abgeltungssteuer. Beim Verkauf von physischem Gold sind Anleger von dieser Steuer nach einer Haltedauer von mindestens einem Jahr jedoch befreit.

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