Finanzprofis passen Wertpapierdepots ihrer Kunden im Schnitt mindestens sechs Mal im Jahr an

Erstmals werden Vermögensverwalter in Deutschland hinsichtlich ihrer Anlagestrategie untersucht. An der Befragung nahm jede dritte Gesellschaft teil.

(Mynewsdesk) Aschaffenburg, 29. Oktober 2014. Je größer das verwaltete Vermögen, desto öfter wird im Jahresverlauf seine Zusammensetzung anpasst. Dieses Ergebnis brachte eine wissenschaftliche Untersuchung des Institutes für Vermögensverwaltung (InVV, http://www.h-ab.de/forschung/institute/institut-fuer-vermoegensverwaltung) an der Hochschule Aschaffenburg zu Tage. Dazu wurden erstmals alle lizensierten Vermögensverwaltungen in Deutschland eingehend befragt. Jeder dritte beteiligte sich an der Aktion. Danach passen die unabhängigen Finanzexperten, die mehr als 100 Mio. Euro an Kundengeldern betreuen, die Portfolios ihrer Mandanten mit rund zwölfmal pro Jahr fast doppelt so häufig an wie die kleineren Gesellschaften.

Beide Gruppen investieren bevorzugt in Aktien aus Deutschland, der Europäischen Union (EU) und Nordamerika. Die größeren Gesellschaften sind für ihre Kunden dabei stärker in deutsche und europäische Aktien investiert, die kleineren eher in Unternehmensanteilen aus Nordamerika sowie in globale Investmentfonds. Bei den Renteninvestments ergibt sich für beide Gruppen ein sehr ähnliches Bild: Mit Abstand legen sie am meisten in deutsche Renten an. Dahinter folgen Anleihen aus der EU sowie globale Rentenfonds. Andere Assetklassen sind kaum vertreten. So halten Vermögensverwalter durchschnittlich nur drei Prozent Gold. Bei anderen Rohstoffen und Edelmetallen beträgt dieser Wert lediglich weitere zwei Prozent. Auf die Fragen nach Empfehlungen für die Kunden werden neben Deutschland, EU und Nordamerika vor allem die Emerging Markets und Asien als attraktives Investmentgebiet angesehen.

Mit der Rendite, die in den letzten 12 Monaten durch Aktien und Aktienfonds erwirtschaftet wurde, waren die Vermögensverwaltungen zufrieden und vergaben im Schulnotensystem eine glatte „Gut“. Auch die durch Renten, Mischfonds und Private Equity erwirtschaftete Rendite erhielt im Schnitt noch ein „Gut“. Dagegen wurde der Ertrag bei Immobilien, Hedge Fonds, Gold und anderen Rohstoffen nur mit „Ausreichend“ bewertet. Schlusslicht bilden nachvollziehbarerweise die liquiden Mittel, die im Gesamtschnitt ein „Mangelhaft“ erhielten.

Für die Zukunft wird prognostiziert, dass die Anteile von Aktien und Mischfonds weiter steigen, während die Rentenanteile voraussichtlich zurück gehen werden. Während die Anteile von Gold und anderen Rohstoffen im letzten Halbjahr abgenommen haben, denkt im kommenden Jahr insbesondere die Gruppe der Vermögensverwaltungen mit bis zu 100 Mio. Euro Kundengeldern darüber nach, diese Anteile leicht zu erhöhen.

Anfragen zu den Befragungsergebnissen können an Prof. Dr. Hartwig Webersinke (siehe Pressekontakt) gerichtet werden.

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Das InVV wurde 2013 an der Hochschule Aschaffenburg neu gegründet. Finanziert werden die Forschungsarbeiten u.a. von der V-BANK AG als Drittmittelgeber. Ebenso unterstützt und begleitet wird das Institut vom Verband der unabhängigen Vermögensverwalter Deutschland (VuV).

Aktuell erforscht Prof. Dr. Hartwig Webersinke zusammen mit seinen Kollegen die Strukturen des kommerziellen Marktes für Vermögensverwaltung in Deutschland und untersucht die Erfolgsfaktoren professioneller Vermögensverwalter. Die Veröffentlichung der Ergebnisse soll die Transparenz des Marktes erhöhen. Mit der größeren Transparenz innerhalb der Branche bekommen darüber hinaus Vermögensverwalter erstmals die Möglichkeit einer Standortbestimmung.

Um eine Grundlage für die wissenschaftlichen Arbeiten zu erhalten, führt das InVV halbjährlich eine detaillierte Befragung aller zugelassenen Vermögensverwalter in Deutschland durch. Die nächste Befragung ist für Januar 2015 geplant.

Mehr Informationen zur Arbeit des InVV finden sich im Internet unter: http://www.h-ab.de/forschung/institute/institut-fuer-vermoegensverwaltung

Kontakt
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