„Damit liegen wir konzernweit fast zwölf Prozent über den Umsatzerlösen des Vorkrisenjahres 2008 und haben an unseren langfristigen Wachstumskurs wieder gut angeschlossen“, erläutert Vorstandsvorsitzender Rolf J. Gemmersdörfer den Geschäftsverlauf. „Dies ist auch die positive Konsequenz daraus, dass wir auf der Kostenseite unsere Hausaufgaben frühzeitig gemacht haben.“ Kurzarbeit, Budgetkürzungen sowie Einsparungen bei Energie und Rohstoffen spielten dabei eine wesentliche Rolle. Dank der wirkungsvollen Maßnahmen erreichte der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung 14,8 Mio. Euro gegenüber 10,6 Mio. Euro im Vorjahr. Die Neu- und Weiterentwicklungen der vergangenen fünf Jahre bringen hohe Auslastungen mit sich und sorgen für nachhaltiges Wachstum. Nach 65 Mio. Euro im Vorjahr hatten sie 2010 einen Anteil von rund 88 Mio. Euro an den Gesamtumsätzen. Damit betrug die Innovationsquote ca. 54 % (Vorjahr: 48 %). Die Exportquote lag nach zuletzt 72,1 % jetzt bei 69,7 %. Mit dem guten Geschäftsverlauf war der Oberflächenspezialist bereits wieder in die Lage, neue Mitarbeiter einzustellen sowie auch wichtige strategische Akquisitionen umzusetzen. Im ersten Quartal 2010 erwarb die Hornschuch Gruppe im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie die nordamerikanische O“Sullivan Films, Inc. Das Unternehmen mit Sitz in Winchester, Virginia, erhöhte im Zeitraum von April bis Dezember seinen Umsatz auf 68,4 Mio. $. Das heißt, insgesamt erzielte die Hornschuch Gruppe in 2010 weltweit 232,4 Mio. Euro Umsatz. Die US Produktion wird aktuell um den Großteil des Maschinenparks aus einem Asset Deal Ende 2009 erweitert. Der andere Teil der neuen Fertigungsanlagen wird bis Ende 2011 in das Hornschuch Stammwerk Weißbach bei Heilbronn integriert.
Zuwachs im 1. Quartal 2011
Im ersten Quartal 2011 verzeichnete Hornschuch gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres weiteren Zuwachs. Entsprechend steht für das Gesamtjahr 2011 in der AG eine Umsatzsteigerung von 9 % bei gleichbleibendem Ertragsniveau im Plan. Dabei geht der Vorstand davon aus, dass die im Vergleich zu den Vorjahren anhaltende eklatante Steigerung der Energie- und Rohstoffpreise mehrere Millionen des Erlöses aufzehren werden. Gegensteuern will das Unternehmen wiederum mit einem strengen Maßnahmenkatalog, der neben hoher Innovationsdynamik und forcierter Internationalisierung weitere Effizienzfortschritte sowie Synergieeffekte aus der Integration der O“Sullivan Films Inc. in die Hornschuch Gruppe enthält. „Insgesamt wollen wir uns auf Basis der erfolgreichen Diversifikationsstrategie unserer im Markt eigenständig agierenden Geschäftsfelder einen größeren Wettbewerbsvorsprung erarbeiten. Dazu werden wir in jedem Segment neue Impulse setzen und Branchenentwicklungen aktiv mitbestimmen“, erläutert Gemmersdörfer die Vorgaben für 2011.
Vorteile der Diversifikation
Das Jahr 2010 habe gezeigt, dass diese Marschroute ein entscheidender Garant für die zügige Überwindung der Konjunkturkrise war. Von den unter dem Markendach skai operierenden vier Geschäftsfeldern mit Produkten für die industrielle Weiterverarbeitung konnten sich drei sehr gut entwickeln. furniture dagegen traf mit seinen Küchen- und Möbelfolien auf ein immer noch schwieriges Branchenumfeld und musste gleichzeitig sein Produktprogramm neu ausrichten. Daraus resultierten Umsatzrückgänge. Das in Design und Funktion überzeugende traffic-Programm für die Automobil- und Verkehrsmittelindustrie sowie die innovativen covertech-Produkte für den Bau- und Objektbereich trugen am stärksten zum Wachstum bei. Mit einem ebenfalls zweistelligen Plus entwickelte sich auch das Geschäftsfeld fashion mit Polstermaterialien und modischen Produkten sehr zufriedenstellend. Das Geschäftsfeld home decoration mit Produkten der Marke d-c-fix für Endverbraucher und gewerbliche Anwender konnte die verstärkte Nachfrage nutzen und die für den Bereich angestrebte Expansion einleiten. Insgesamt verzeichnete das Consumer-Geschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits ein substanzielles einstelliges Wachstum, das 2011 weiter ausgebaut werden soll.
Hornschuch produziert und vermarktet im Geschäftsfeld home decoration unter der Marke d c-fix® Designfolien, Funktionsfolien sowie Tischbeläge für den Endverbraucher. Unter der Industriemarke skai® führt das Unternehmen Folien, Schaumfolien und beschichtete Trägermaterialien für die Möbel-, Automobil-, Textil- und Bauindustrie. Dabei entstehen im Geschäftsfeld furniture hochwertige Möbelfolien für Küchenoberflächen, bei fashion Hightech-Polstermaterialien, bei traffic Spezial-Synthetics für Fahrzeuginnenräume und bei covertech innovative Fenster-, Tür- und Fassadenprofilfolien. Produktionsstandort und Unternehmenssitz befinden sich in Weißbach bei Heilbronn. Vertriebs-Tochtergesellschaften führt der Konzern in den für die Branche wichtigen europäischen Trend- und Entscheidungszentren in den Großräumen Paris, Mailand, Prag, Moskau und London. Hinzu kommen Repräsentanzen in aller Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 860 Mitarbeiter.
Konrad Hornschuch AG
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