Erfurt, 24. Juni 2011. Hoch hinaus wollte der Riesenradfonds Global View Great Wheel mit seinen Riesenrädern in Peking, Dubai, Berlin, Orlando und diversen anderen Standorten. Abgesehen von einem Fundament in China wurde seit der Emission im Jahr 2006 nichts gebaut. Nun sollen die rund 10.000 Anleger mit den Erlösen aus dem Verkauf der Vermögenswerte vertröstet werden. Das lassen sich aber nicht alle Anleger bieten und klagen ihre Rechte ein.
Riesentrouble mit Riesenrad – 208 Millionen Euro Anlegergeld verprasst
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Dieses Zitat lässt sich sehr passend auf die Pläne des Riesenradfonds Global View anwenden. Als 2006 die ABN Amro Gruppe – eine Tochtergesellschaft der Delbrück Bethmann Maffei AG – den Riesenradfonds ins Leben rief, plante man die Inbetriebnahme der global verteilten Aussichtsräder in den darauf folgenden ein bis zwei Jahren. So sollte das geplante Riesenrad in Peking schon bei den Olympischen Spielen 2008 seine Runden drehen. Doch auch heute ist außer dem Fundament nichts zu sehen.
Schon im März vergangenen Jahres las sich der Geschäftsbericht des Unternehmens wie ein Offenbarungseid. Wie das Manager Magazin seiner Zeit berichtete, sollten die Beteiligungen des 200-Millionen-Euro-Fonds auf einen Liquidationswert von knapp 19 Millionen abgeschrieben werden. Die Geschäftsleitung hatte schon damals angekündigt, eine mögliche Verwertungslösung zu erarbeiten. Bis zum 17. Juni 2011 sollen sich nun Kaufinteressenten einfinden und ein Angebot unterbreiten. Die entsprechenden Erlöse sollen dann unter den gut 10.000 Anlegern verteilt werden.
„Recht viel wird dabei nicht rauskommen“, erklärt Claudia Lunderstedt-Georgi, Geschäftsführerin des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS) aus Erfurt. „Allein der Bau des Fundaments des Riesenrads in Peking soll angeblich 200 Millionen Euro verschlungen haben. Und mehr wurde erwiesenermaßen nie gebaut, auch wenn im Prospekt die Rede von Riesenrädern in Orlando, Berlin, Dubai, Peking und anderen Metropolen war. Jetzt sieht es so aus, dass die vermeintlichen Riesenräder in voller Höhe abgeschrieben werden.“
Deutsche Bank einmal mehr im Fokus der Kläger
Anlegeranwälte wollen nun neben der Delbrück Bethmann Maffei AG auch die Deutsche Bank verklagen. Diese habe die Beteiligung vor dem Verkauf an ihre Kunden nicht richtig auf Plausibilität geprüft. „Außerdem“, so merkt die DVS-Geschäftsführerin an, „wurde offensichtlich den Kunden verschwiegen, dass die Deutsche Bank 12 Prozent Vermittlungsprovision an der Anlage erhalten hatte.“
Die ABN Amro Gruppe hatte ihren Anlegern ein Abfindungsangebot in zwei Varianten angeboten. Entweder sie warten bis zur Rückzahlung ihrer Einlage bis zum Jahr 2018, so bekämen sie 85 Prozent der Einlage zurück, oder sie erhalten 60 Prozent des Einsatzes sofort. „Wer so ein Vergleichsangebot angenommen hat, kann natürlich nicht mehr vor Gericht klagen“, erklärt Lunderstedt-Georgi. „Und wie die Geschichte mit den vermeintlichen Riesenrädern ausgehen wird, steht noch in den Sternen, denn die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus Berlin sind noch nicht abgeschlossen:“ Die Berliner Staatsanwälte ermitteln in Sachen Berliner Riesenrad wegen des Verdachts auf Untreue. Angeblich sollen Gelder von Anlegern ohne jegliche Gegenleistung an Firmen in der Karibik geflossen sein.
Geschädigte Anleger können sich der DVS-Arbeitsgemeinschaft „Riesenrad“ anschließen. Weitere Informationen unter www.dvs-ev.net.
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