Was nützt das meinem Kunden? Warum acht von zehn Innovationen scheitern

Was nützt das meinem Kunden?  Warum acht von zehn Innovationen scheitern

V.l.n.r.: Sabine Hübner und Carsten K. Rath, Gründer von RichtigRichtig.com

Wenn Unternehmen anders sein wollen als der Wettbewerb, dann müssen sie vor allem besser sein. Insofern ist Innovationskraft heute ein Lebenselixier. Allerdings ist die Misserfolgsrate hoch: In manchen Branchen liegt sie bei 80 Prozent. Das Beratungs- und Umsetzungsunternehmen RichtigRichtig.com führt das Scheitern auf die fehlende Relevanz von Innovationen für den Kunden zurück.

Unternehmerische Innovationen sollen zum Zeitgeist passen und das Image des Unternehmens oder der Marke stützen. Sie sollen sich im gesetzlichen Rahmen bewegen, Normen und Standards erfüllen und wirtschaftlich sein. Aber vor allem muss der Kunde einen echten Mehrwert spüren. Das macht klar: Kreatives Querdenken allein reicht nicht. „Dass es wichtig ist, anders zu sein und innovativ, erübrigt sich, heute zu betonen“, sagt Sabine Hübner, Mitgründerin und Geschäftsführerin von RichtigRichtig.com. „Die Existenzberechtigung nahezu aller Unternehmen hängt von Innovation ab. Dass aber acht von zehn Innovationsversuchen scheitern, darüber spricht kaum jemand. Und von den enormen Kosten, die dieses Scheitern verursacht, auch nicht. Nein, es mangelt nicht an Kreativität und auch nicht an Ideen. Es mangelt an der Relevanz der Innovationen für den Kunden und an der Konsequenz in der Umsetzung.“

Relevanz macht den Unterschied

Wer den Kundennutzen nicht kompromisslos in den Vordergrund stellt, der scheitert früher oder später. Prominente Beispiele gibt es zuhauf: So war Kodak schon früh im Besitz mehrerer grundlegender Patente für die digitale Fotografie. Das Unternehmen wollte sich aber sein Filmgeschäft bewahren und verfolgte deshalb die digitalen Pläne nur halbherzig – obwohl sie für die Kunden eine große Vereinfachung bedeutet hätten. Mit dem Resultat, dass HP und Canon, Nikon und Panasonic dem alten Fotopionier davoneilten. Oder Sony: Bereits zwei Jahre vor Apple brachte der Elektronikkonzern einen MP3-Player auf den Markt. Aber aus Angst, ein erfolgreicher MP3-Player könne der Musikpiraterie Tor und Tür öffnen, baute Sony Barrieren ein. Nutzerfreundlich war das nicht. Und so blieb der Markt offen für die iPods von Apple.

Wer braucht 300 „neue“ Tütensuppen pro Jahr?

Ein weiterer Grund, warum Innovationen scheitern und vom Kunden nicht angenommen werden, ist: Sie sind nicht wirklich neu. Besonders in der Lebensmittelbranche gilt der Markt als übersättigt. Laut dem Marktforschungsinstitut AC Nielsen werden den Verbrauchern allein in einem Jahr 311 neue Tütensuppen, 584 Feinkostsaucen, 1561 Schokoladen und 2505 alkoholfreie Getränke vorgesetzt. Hier sind die Unterschiede für den Verbraucher oft kaum zu erkennen. Kein Wunder also, dass rund 60 bis 80 Prozent der neu eingeführten Produkte im Jahr darauf schon nicht mehr im Handel sind. Die Unternehmensberatung Artur D. Little kommt sogar zu dem Ergebnis, dass von 100 neuen Produkten nur eins wirklich erfolgreich ist. „Kunden durchschauen es, wenn Innovationen für sie keinen wirklichen Mehrwert haben. Mogelpackungen mögen sie überhaupt nicht“, kommentiert Carsten K. Rath, dem zusammen mit Sabine Hübner das Unternehmen RichtigRichtig.com gehört. „Eine neue Verpackung hingegen kann durchaus für den Verkaufserfolg entscheidend sein. Ein gutes Beispiel ist die Rügenwalder Teewurst – erst die Einführung der wieder verschließbaren Verpackung machte sie zum Marktführer und trug entscheidend zu ihrem heutigen Image bei. Für den Kunden ist etwas relevant, wenn es ihm wirklich nützt. Das sollte der einzige Fokus in Unternehmen sein, wenn ihre Innovationen Erfolg haben sollen.“

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