Selbst der Maschinenstillstand konnte reduziert werden

Ingenics hat die Implementierung eines Prozesses für die vorausschauende Instandhaltung beim Automobilzulieferer Räuchle erfolgreich abgeschlossen

Selbst der Maschinenstillstand konnte reduziert werden

Fotos aus der Produktion bei Räuchle (Bildquelle: Räuchle GmbH + Co. KG)

(Ulm/Dietenheim) – Ein im Zuge der Umstellung auf den neuen IATF 16949 Standard erkannter Bedarf löste die Beauftragung der Ingenics AG mit der Gestaltung und Implementierung eines neuen Prozesses für die vorbeugende und vorausschauende Instandhaltung beim Automobilzulieferer Räuchle Präzision, Räuchle GmbH + Co. KG aus. Ingenics entwickelte nicht nur die notwendige Prozesslandschaft, sondern erstellte auch das Anforderungsprofil für die erforderliche Software und unterstützte deren Implementierung.

Durch die Anforderungen des neu gestalteten IATF 16949 Standards (die International Automotive Task Force ist eine Arbeitsgruppe aus Vertretern meist nordamerikanischer und europäischer Automobilhersteller und Verbände mit dem Ziel der Harmonisierung von Standards zur Verbesserung der Produktqualität für Automobilkunden) ergeben sich Themenstellungen für mittelständische Unternehmen, die diese nicht ohne externe Unterstützung in ihren Geschäftsprozessen bearbeiten und entwickeln können. Aus dem Umstand, dass alte ISO/TS-Zertifikate am 14.9.2018 auslaufen, resultiert außerdem ein gewisser Zeitdruck. Dementsprechend waren die Rahmenbedingungen auch im Fall des kürzlich abgeschlossenen Ingenics Projekts beim Automobilzulieferer Räuchle Präzision, Räuchle GmbH + Co. KG in Dietenheim (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg).

Instandhaltungspläne für Maschinen im Voraus entwickeln

Durch die neue Ausrichtung der IATF Norm auf eine verstärkte Orientierung der Unterstützungsprozesse wurde bei Räuchle das Themengebiet Instandhaltung unter dem Kapitel „Total Productive Maintenance“ neu aufgesetzt. Aufgrund guter Erfahrungen aus früheren Projekten wandte sich der Geschäftsführer Willi Gaule an die Ingenics AG. „Wir hatten Ingenics im Jahr 2013 mit einer logistischen Grundsatzuntersuchung beauftragt und waren damals mit der Zusammenarbeit und dem Resultat sehr zufrieden“, erklärt Willi Gaule. „Nun ging es darum, dass wir das Thema der vorbeugenden vorausschauenden Instandhaltung klären bzw. eine solche einführen mussten.“

Das wichtigste Ziel des Projekts war es, die notwendigen Problem- und Handlungsfelder im Instandhaltungsprozess zur Erfüllung der IATF Anforderungen zu ermitteln sowie die erforderlichen Maßnahmen und deren Umsetzung zu begleiten. Ingenics stützte sich dabei auf einen eigens entwickelten dreistufigen Ansatz, der mit einer fundierten Analyse zur Ermittlung der Anforderungskriterien sowie einer Implementierungsstrategie in den vorhandenen Prozessen startete. Weitere Phasen waren die Adaptierung auf bereits vorhandene Prozesse sowie deren Implementierung.

Schwerpunkte waren:

-die gesamtheitliche Darstellung des Instandhaltungsprozesses inkl. Produktionsplanung

-adaptive und pragmatische Wartungs- und Inspektionspläne durch digitale Unterstützung

-die Entwicklung eines Kennzahlencockpits mit Input für das Management-Review

-der Aufbau eines Ersatzteilmanagements in Verbindung mit Bestellablauf- und Terminsteuerung für die Planung der Instandhaltung

-die Abdeckung der Notfallszenarien für kritische Maschinen

-die Adaption einer Instandhaltungssoftware auf die notwendigen Prozesse und in der bestehenden IT-Landschaft

-die Datenzusammenfassung in Regelreports, um die Prozessinstandhaltung wirksam zu steuern.

Gesamtheitliche Prozesslandschaft „verlinkt“ auch die Instandhaltung mit der Produktionsplanung

„Wir haben die neuen Instandhaltungsprozesse entworfen, indem wir uns an den aktuellen Anforderungen an TPM für das Zertifizierungsaudit orientierten“, erklärt Gerald Graser, Ingenics Director Center of Competence. So sei eine gesamtheitliche Prozesslandschaft entwickelt worden, die einerseits allen Anforderungen der betrieblichen Bedürfnisse und der IATF gerecht wird und andererseits die Instandhaltung mit der Produktionsplanung „verlinkt“. „Damit wird deutlich, dass die Instandhaltung heute als gleichwertig mit der Fertigung zu betrachten ist.“ Im Hauptprozess „vorbeugende und vorausschauende Instandhaltung“ stand neben der Rückmeldung und Beschreibung von Fehlern die methodische Fehlerursachenanalyse und die Priorisierung, Verfolgung und Auswertung von Maßnahmen sowie die Risikobewertung im Mittelpunkt.

Wie von Räuchle und Ingenics vorgegeben, wurde die Instandhaltungssoftware PMS (Produktionsmittel-Management-System) des Technologiepartners GEWATEC implementiert. „Dabei hatte Ingenics die zentrale Steuerungsfunktion und sorgte für die konsequente Einhaltung des Zeitplans“, erläutert Gerald Graser das erfolgreiche „Change-Projekt“. „Bedenkt man, dass es, wie bei vielen Mittelständlern, keine Vergleichskennzahlen und nur eingeschränkte Auswertungsmöglichkeiten gab, um Verbesserungen messen zu können, muss man sagen, dass uns in der kurzen Zeit von fünf Monaten ein beachtlicher Wandel gelungen ist.“

Alle Ziele wurden erreicht

„In den Workshops wurde sichergestellt, dass die neuen Prozesse angenommen und in der Organisation ganzheitlich gelebt werden“, so Simon Wollensak, Ingenics Consultant. Mit der Umstellung auf digitale Instandhaltungspläne nach Implementierung der SOLL-Prozesse, der Bestandserfassung und Einführung des Ersatzteilmanagements sowie der mit der Einführung vorbeugender und vorausschauender Instandhaltungsmaßnahmen verbundenen automatischen Generierung wichtiger Leistungskennzahlen (KPI) – z. B. auch für nicht geplante Instandsetzungen – waren die Ziele erreicht.

Über Räuchle

Die Räuchle GmbH + Co. KG beliefert Automobilhersteller und Tier1-Zulieferer mit Präzisionsprodukten wie Dreh-, Umform- und Montageteilen für Motor, Getriebe, Lenkung, Fahrwerk, Karosserie und Sonstiges; von Antriebswelle für Vakuumpumpe bis Zentrierbolzen für den Radwechsel.

Räuchle GmbH + Co. KG, Räuchlestraße 7, 89165 Dietenheim, Tel. +49 7347 65 0, www.raeuchle.de

Bildquelle: Räuchle GmbH + Co. KG

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Als eines der ersten Consultingunternehmen hat sich Ingenics eine dezidierte Industrie 4.0-Expertise erarbeitet und in Kooperation mit renommierten Forschungseinrichtungen zukunftsweisende Lösungen für Industrie 4.0-Anwendungen in der Wirtschaft entwickelt.

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