„Rüstzeitreduzierung verbessert die Chance, in einem Hochlohnland Produktions- und Bearbeitungsprozesse wirtschaftlich durchzuführen“

Ingenics Projekt zur Optimierung der Gesamtanlageneffektivität (OEE) bei SAF-Holland – Vorgaben übertroffen

"Rüstzeitreduzierung verbessert die Chance, in einem Hochlohnland Produktions- und Bearbeitungsprozesse wirtschaftlich durchzuführen"

Produktion bei SAF-Holland S.A. (Bildquelle: SAF-Holland S.A.)

(Ulm/Bessenbach) – Um die Anlagenverfügbarkeit am Standort Bessenbach bei Aschaffenburg der SAF-Holland S.A. zu verbessern, beauftragte deren Management die Ingenics AG mit der Durchführung von Rüstworkshops im Bereich der Fertigung von Einzelkomponenten für Trailer-Lenkachsen. Bereits der Pilotworkshop an einem CNC-Fräs-Arbeitsplatz brachte eine Rüstzeitreduzierung, die mit 30 Prozent das angestrebte Ziel deutlich übertraf. Mit dem Ziel, die Gesamtanlageneffektivität (OEE) um 20 Prozent zu steigern, wird das Verfahren nun auf weitere Zerspanungsarbeitsplätze übertragen, sodass eine Einsparung von insgesamt 445 Produktionsstunden pro Jahr realisiert wird.

Rüstprozesse sind komplexe Vorgänge: Materialien und Werkzeuge müssen pünktlich, in der richtigen Menge und Qualität bereitstehen; neben dem Maschinenbediener oder Einrichter sind Qualitätssicherung, Fertigungssteuerung, Werkzeugservice und interne Zulieferer sowie die Logistik involviert. Um unabhängig von den Befindlichkeiten einzelner Betroffener zügig nachhaltige Optimierungserfolge zu generieren, werden für „Rüstworkshops“ spezialisierte technische Berater als Partner engagiert. Ingenics hat sich als Rüstzeitoptimierer ein beachtliches Renommee erarbeitet. „Wo es gelingt, den Zeitaufwand für das Rüsten zu reduzieren, nimmt die Produktivität automatisch zu“, erklärt Senior Expert Stefan Meitinger. Als gelernter Werkzeugmacher und staatlich geprüfter technischer Betriebswirt, ist er bei Ingenics „der Mann fürs Rüsten“. „Durch das Zusammenspiel vieler Einzelmaßnahmen, die in der Regel keine größeren Investitionen erfordern, kann eine Reduzierung um mindestens 25 Prozent fast immer erreicht werden; selbst 50 Prozent sind keine Seltenheit. Bei SAF-Holland haben wir auf Anhieb 30 Prozent geschafft. Mit der Übertragung des Verfahrens auf weitere Zerspanungsarbeitsplätze werden wir die OEE (Overall equipment effectiveness bzw. Gesamtanlageneffektivität) um mindestens 20 Prozent steigern und so eine Einsparung von insgesamt 445 Produktionsstunden pro Jahr realisieren.“

Nach dem beeindruckenden Erfolg des Pilotworkshops gab die Geschäftsleitung grünes Licht

Als ein weltweit führender Hersteller von qualitativ hochwertigen Produktsystemen für Nutzfahrzeuge nimmt SAF-Holland eine herausragende Marktposition unter den internationalen Systemzulieferern ein. Dennoch gilt es, sich immer wieder neu gegen Mitbewerber zu behaupten. Vor diesem Hintergrund beauftragte COO Arne Jörn im vergangenen Jahr die Ingenics AG mit der Durchführung von Rüstworkshops. Nach einem Pilotworkshop im September 2016 sollten – falls der in Aussicht gestellte Erfolg von mindestens 20 Prozent Rüstzeitreduzierung bei der CNC-Zerspanung und eine entsprechende Verbesserung der OEE realisiert würde – alle infrage kommenden Zerspanungsarbeitsplätze im Bereich Rohrlenkungssysteme im Werk 1 in Bessenbach (Kreis Aschaffenburg) optimiert werden. „Ingenics hatte bei SAF in Bessenbach schon andere Projekte erfolgreich durchgeführt“, erklärt Stefan Meitinger. „Als mich der COO gefragt hat, ob wir denn auch Kompetenzen beim Thema Rüsten hätten, war er an den Richtigen geraten.“

Peter Bahmer, Vice President Operations für den Bereich Europe, Middle East, Afrika und Indien (EMEA/Indien), ist im Konzern für das gesamte Projekt verantwortlich. „Die Rüstzeitoptimierung als Teil unserer Strategie zur OEE-Optimierung ist für uns hauptsächlich in den Bereichen Einzelkomponentenfertigung, Vorfertigung interessant“, erklärt Peter Bahmer. Eine Beschränkung auf ein Produkt oder einen Standort gebe es dabei nicht. „Wir haben in diesem Werk begonnen, weil hier unser Produktportfolio sehr weitgefächert ist, also Komponenten für viele unterschiedliche Achstypen hergestellt werden, was ein besonders häufiges Rüsten erforderlich macht.“

Mit den Ergebnissen des Pilotworkshops – nach dessen beeindruckendem Erfolg gab die Geschäftsleitung umgehend grünes Licht für ein umfassendes Coaching der Projektleiter und Mitarbeiter mit dem Ziel einer flächendeckenden Implementierung – war Peter Bahmer ebenso zufrieden wie seine beiden Projektverantwortlichen Timo Litzel (verantwortlicher Projektleiter) und Holger Pohl (Meister und Leiter der Pilotabteilung). „Nachdem es so gut angelaufen war, gab es einen zweiten Workshop im Dezember 2016, schrittweise folgten die weiteren Monat für Monat durch das ganze Jahr 2017“, so Timo Litzel. „Ende 2017 haben wir alle Ziele erreicht.“

Aufgrund ihres Engagements und ihrer Erfahrung konnten Timo Litzel und Holger Pohl bald selbst die Leitung von internen Workshops für ihre Teams übernehmen. „Mit den Beiden haben wir jetzt zwei kompetente Fachleute, die das Thema intern durch die Firma treiben können. Wenn es um ähnliche Aufgabenstellungen geht, wollen wir nämlich nicht dauerhaft mit Externen arbeiten“, erklärt Peter Bahmer, der selbst an den Eröffnungs- und Feedbackrunden der Workshops teilnahm. „Da die bisherigen Erkenntnisse so vielversprechend sind, werden wir sicherlich weitere Workshops mit Ingenics durchführen, wenn sich das Anforderungsprofil ändert.“ Stefan Meitinger ergänzt: „Meine wichtigste Aufgabe als Coach wird dann wieder das Projektmanagement beim Ausrollen des Themas von der Pilotanwendung in die Breite sein.“

Das Thema Rüstzeitoptimierung ist unsere große Chance

Auch Holger Pohl sieht für die Zukunft noch reichlich Potenzial für eine weitere Zusammenarbeit. „Das hat sehr gut geklappt, es gibt zwar noch keine verbindliche Vereinbarung mit Ingenics, aber wenn ich berücksichtige, dass die Vorgehensweise vom Fräsen in der mechanischen Fertigung beispielsweise aufs Schweißen übertragen werden soll, werden wir voraussichtlich gerne auf die fachlichen Kenntnisse von Ingenics zurückgreifen.“

Mit Stefan Meitinger habe man jemanden gefunden, der zum Unternehmen passe, sagt Peter Bahmer. „Jemand, der uns nicht nur in der Theorie, sondern auch bei der praktischen Umsetzung unterstützt. Da wir in vielen Bereichen unter Bedingungen eines Einzelfertigers und stets auftragsbezogen, also ohne ein pufferndes Fertigproduktelager arbeiten, verbessert das Thema Rüstzeitoptimierung unsere Chance, unsere Produktions- und Bearbeitungsprozesse auch in einem Hochlohnland wie Deutschland weiterhin wirtschaftlich durchzuführen, erheblich.“

Bildquelle: SAF-Holland S.A.

Über Ingenics

Ingenics ist eine internationale Beratung für Produktion, Logistik, Organisation und Digitalisierung mit weltweiten Standorten und mehr als 35 Jahren Erfahrung am Markt. Der Fokus liegt auf den Feldern Managementberatung, Fabrikplanung, Logistikplanung und Effizienzsteigerung.

Als eines der ersten Consultingunternehmen hat sich Ingenics eine dezidierte Industrie 4.0-Expertise erarbeitet und in Kooperation mit renommierten Forschungseinrichtungen zukunftsweisende Lösungen für Industrie 4.0-Anwendungen in der Wirtschaft entwickelt.

Firmenkontakt
Ingenics AG Headquarters
Helene Wilms, Department Manager Marketing
Schillerstraße 1/15
89077 Ulm
0731-93680-233
helene.wilms@ingenics.de
http://www.ingenics.de

Pressekontakt
Zeeb Kommunikation GmbH
Hartmut Zeeb
Hohenheimer Straße 58a
70184 Stuttgart
0711-60 70 719
info@zeeb.info
http://www.zeeb.info