Professionelle Vorbereitung auf Interviews und Talkrunden

Professionelle Vorbereitung auf Interviews und Talkrunden

Michael Fridrich

Wer sich als Unternehmer oder Experte in seinem Netzwerk einen Namen gemacht hat, kann durchaus in die Situation kommen, dass er zu einem Interview gebeten oder sogar in eine Talkrunde im Radio oder Fernsehen eingeladen wird. Wer sich dabei bewährt und komplexe Sachverhalte kurz und prägnant erklärt, wird gerne weiterempfohlen und in Zukunft auch regelmäßig angefragt. Doch wie verhält man sich professionell auf der medialen Bühne und wie kann man sich darauf vorbereiten?

Eine gute inhaltliche Vorbereitung ist das A und O jedes Interviews. Deshalb sollten Thema, Termin und Dauer des Interviews vorher konkret abgeklärt werden. Denn meist gelingt es nur den Profis, aus dem Stegreif kompetent und gekonnt zu sprechen.

Auch wenn es wünschenswert ist, Journalisten sind in den seltensten Fällen bereit, ihre Fragen vorab mitzuteilen. Zudem haben Journalisten oft andere Vorstellungen davon, was für das Publikum interessant ist. Als Experte steckt man zu sehr in seinem Fachgebiet und deshalb fällt einem oftmals der Blick von außen schwer. Um sich inhaltlich vorzubereiten, sollten zumindest die Schwerpunkte des Interviews im Vorfeld abgestimmt werden.

Genauso wichtig ist es, nach der Zielgruppe, die im Fokus des Interviews steht, zu fragen. Damit lassen sich die entsprechenden Fakten, Details und Hauptargumente konkreter vorbereiten. Im Einzelfall kann man auf dieser Grundlage eine Einladung zu einem Gespräch auch ablehnen, wenn man sich auf eine streitbare Talkrunde wenig gerüstet fühlt oder aus anderen Gründen darauf verzichten möchte. Denn ein Streitgespräch erfordert häufig eine intensivere Vorbereitung als ein kurzes Radiostatement.

Die inhaltliche Vorbereitung sollte immer einen weiteren und einen engeren Blickwinkel umfassen, damit man detaillierter und mit mehr Hintergrund oder kurz und knapp lediglich die Kernbotschaften formuliert. Zum Argumentationsspektrum gehören auch einige Angaben zum eigenen Unternehmen. Wichtig ist es darüber hinaus, jederzeit dazu in der Lage zu sein, in circa 30 Sekunden das Besondere seiner eigenen Person und seines Unternehmens wiederzugeben – ähnlich wie in einem sogenannten Elevator-Pitch.

Ein Merkmal der meisten Interviews in Radio und Fernsehen ist ihre Kürze. Deshalb ist es von Bedeutung, die Fragen des Journalisten kurz und knapp zu beantworten und danach eine Pause für eine weitere Frage zu lassen, anstatt endlos lange Ausführungen zu starten. Denn der Interviewer möchte in maximal 60-90 Sekunden mehrere Fragen stellen. Experten, die mit komplexen und komplizierten Antworten reagieren, sind beim Publikum meist weniger beliebt. Erwartet werden kurze und konkrete Aussagen.

Um die wesentlichen Statements herauszuarbeiten, kann man sich vor dem Interview auch mit einem „Sparringspartner“ vorbereiten, indem man ihm vom Thema erzählt. Wichtige Aspekte sind beispielsweise die Herausforderungen der Zukunft, die weiteren Pläne des Unternehmens oder neue innovative Ansätze. Fragt man anschließend den Zuhörer, was er davon verstanden oder behalten hat, findet man heraus, wo man selbst noch zu unklar gesprochen hat und was als Kernaussage tatsächlich beim Interviewpartner präsent geblieben ist.

Eine Freigabe und Autorisierung des Interviews vor einer Ausstrahlung ist nicht selbstverständlich. Man kann versuchen, diese als Bedingung vorab festzulegen, selbst dann hat man meist nur die Möglichkeit, persönliche Zitate zu überprüfen und evtl. in ihrer Aussage zu korrigieren, niemals jedoch den gesamten Text oder den Tenor des kompletten Interviews. Vor allem sollte man gefällige Aussagen vermeiden, die ggf. als platt empfundene Werbebotschaften verstanden werden, denn diese klingen selten authentisch und meist enthalten sie keinen echten Nachrichtenwert. Die Folge kann dann auch sein, dass der Sender deshalb auf eine Ausstrahlung komplett verzichtet.

Bildrechte: Hannah Gatzweiler

Jahrgang 1965, Businesstrainer, Berater und Coach, Diplom-Betriebswirt, Dozent an der FH Aachen für Unternehmensgründung und Persönlichkeitsentwicklung, Reiss Profile Master, geprüfter Trainer und Berater nach BDVT und BaTB, zertifizierter Verkaufsleiter Deutsche Verkaufsleiter-Schule.

Er schöpft aus über 20 Jahren erfolgreicher Berufserfahrung in Marketing und Vertrieb, davon allein 15 Jahre in diversen Managementfunktionen, zuletzt als Geschäftsführer.

Als Spezialist für die Bereiche Führung und Vertrieb bietet er mittelständischen Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung drei Schwerpunkte an: Business-Coaching, Firmentrainings sowie Offene Abendtrainings.

Michael Fridrich erhielt 2009 einen Trainerpreis in der Kategorie „Bestes Seminarkonzept“, 2012 einen Unternehmerpreis und ist darüber hinaus ein gefragter Redner und Autor verschiedener Fachbeiträge, u.a. in der Zeitschrift Spitzenkompetenz, Spiegel Online, Zentrada, Außendienst Informationen. Der Experte für Führung und Vertrieb redet und handelt einfach Klartext.

Jeden Monat präsentiert Michael Fridrich in seinem Newsletter ein fachliches Thema, aktuelle Termine und weitere Informationen rund um Businesstraining & Beratung.

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