Grüne Invasion an den Ufern der Saale

Was passiert, wenn bei uns fremde Pflanzenarten wachsen? Diese Fragestellung untersucht die von einem unabhängigen Umweltinstitut in Halle gegründete Koordinierungsstelle Korina. Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) gibt Ihnen mit diesem Beitrag einen Einblick in die Vielfältigkeit der Forschungslandschaften im Land. Viele weitere spannende Erfolgsgeschichten aus Sachsen-Anhalt finden Sie unter http://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/Erfolgsgeschichten.14.0.html

(ddp direct) Wenn sich fremde Pflanzen in der heimischen Natur ausbreiten, ist das nicht immer ein gewünschter Effekt. Oft vermehren sie sich schnell und verdrängen dabei ökologisch wichtige heimische Arten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken hat das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) in Halle jetzt eine neue Einrichtung etabliert: die Koordinationsstelle für Invasive Neophyten, kurz ?Korina?. Sie untersucht, wie sich fremde Pflanzen, die so genannten Neophyten, in den Schutzgebieten Sachsen-Anhalts ausbreiten und berät bei ihrer Beseitigung. Ein lokales Engagement, das auch auf Bundesebene gut ankommt. So gut, dass ?Korina? inzwischen zum ausgewählten Ort im Land der Ideen 2012 gekürt worden ist.

Der Riesenbärenklau ist eine wunderschöne Pflanze. Doch der Schein kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das einst aus dem Kaukasus eingeführte Gewächs gefährlich ist. Die Pflanze kann leicht ihr Umfeld überwuchern. Hinzu kommt die von ihr ausgehende Gesundheitsgefährdung. Gerät die menschliche Haut mit ihrem Saft in Kontakt, sind Verbrennungen die Folge. Deshalb wird sie inzwischen allerorten bekämpft. Doch das ist schwer, denn ein Blütenstand kann bis zu 50.000 Samen bilden, die bis zu sieben Jahre im Boden keimfähig bleiben können.

Dieser lange Atem ist es, der Katrin Schneider von der Koordinationsstelle ?Korina? in Halle zu schaffen macht: ?Viele invasive Neophyten muss man über lange Zeit bekämpfen?, sagt die Biologin. Doch da liegt die Schwierigkeit, denn Projekte sind oft begrenzt und haben so keinen nachhaltigen Effekt für die Eindämmung. Zudem werden solche Aktivitäten von diversen Einrichtungen durchgeführt, die mitunter nichts voneinander wissen.

An dieser Stelle will die neue Koordinationsstelle positiv einwirken: ?Wir verstehen uns als Anlaufstelle für alle Einrichtungen, so etwa Umweltämter, aber auch für Firmen, die mit der Beseitigung der Pflanzen beauftragt werden?, sagt Biologin Schneider. Nur so kann es gelingen, aggressive Arten wie den Riesenbärenklau dauerhaft einzudämmen und die Artenvielfalt zu sichern.

Schneider, die einst zum Studium nach Halle kam und inzwischen dort heimisch geworden ist, bezeichnet sich selbst als ?große Naturliebhaberin.? Die Landschaft entlang der Saale hat es ihr besonders angetan. ?Insofern kommt es mir sehr entgegen, dass ich auch beruflich viel in der Natur unterwegs bin?, sagt sie. Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin sucht siedie Schutzgebiete nach Eindringlingen aus dem Pflanzenreich ab. So hat das Team inzwischen die Standorte des Riesenbärenklau und anderer invasiver Neophyten erfasst , kartiert und in eine Datenbank aufgenommen. Sie ist nun auch online unter www.korina.info abrufbar und soll das Informationsdefizit ausgleichen?, sagt Schneider. Denn nicht nur Ämter sind mit den aggressiv wachsenden Pflanzen-Fremdlingen überfordert. Nicht selten sind es auch die Bürger. Gerade ahnungslose Kleingärtner tragen zur Verschärfung der Situation bei. Sie wollen, dass ihr Garten schnell grün und dicht ist und pflanzen schnell wachsende Arten. ? Ohne jedoch zu wissen, dass beliebte Turbo-Gewächse wie etwa Staudenknöterich oder Topinambur ebenfalls als invasive Neophyten gelten.

Daher ist es erklärtes Ziel der Koordinationsstelle, die Informationen über invasive Neophyten zu verbreiten. Außerdem ist es wichtig, das Wissen über bisher nicht invasive fremde Pflanzen zu verbessern. Arten, wie etwa die Herbstaster breiten sich derzeit aus Gärten in die Natur aus. ?Korina? untersucht, welche Auswirkungen dieses Phänomen haben könnte.

Bei der Aufklärung und Untersuchung der Arten setzt Katrin Schneider auch auf die Hilfe moderner Technik: Noch in diesem Jahr soll eine Smartphone-App für die Erfassung und Bestimmung der Eindringlinge entwickelt werden, mit deren Hilfe Laien schnelle Aufklärung vor Ort erhalten sollen.

Das innovative Angebot von ?Korina? ist das einzige seiner Art in Deutschland. ?Ich bin stolz, dass wir damit bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen haben?, sagt Schneider. Damit das Projekt überhaupt an den Start gehen konnte, steuerte die EU aus ihrem Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) rund 500.000 Euro bei. Schneider ist zufrieden: ?Dadurch haben wir gute Bedingungen für unsere Forschungsarbeit. Und wir hoffen, dass unser Beispiel auch in anderen Bundesländern Schule macht.?

Autorin: Ines Godazgar

Kontakt:
Katrin Lena Schneider
Koordinationsstelle Invasive Neophyten in
Schutzgebieten Sachsen-Anhalts beim UfU e.V.
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345-202 65 30
katrin.schneider@ufu.de
www.korina.info
www.ufu.de

Shortlink zu dieser Pressemitteilung:
http://shortpr.com/fj3358

Permanentlink zu dieser Pressemitteilung:
http://www.themenportal.de/wirtschaft/gruene-invasion-an-den-ufern-der-saale-43222
Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) ist die Ansiedlungs- und Marketingagentur des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt.

Die Mitarbeiter der IMG bieten alle Leistungen rund um die Ansiedlung im Land von der Akquisition bis zum Produktionsstart. Außerdem vermarktet die IMG den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort nach außen und entwickelt touristische Konzepte.

Das Land Sachsen-Anhalt ist einziger Gesellschafter der IMG.

Wir recherchieren in unserer Standort- und Immobiliendatei nach dem passenden Objekt für Sie. Greenfield- oder Brownfield-Fläche, Büroimmobilie oder Produktionshalle wir führen mehr als 250 Industrie- und Gewerbegebiete in unserer Datenbank. Innerhalb von 24 Stunden erhalten Sie von uns eine erste Standortinformation.
Für Unternehmen, die in Sachsen-Anhalt investieren wollen, gibt es eine Vielzahl finanzieller Fördermöglichkeiten. Wir beraten Sie bei Fragen staatlicher Unterstützungsprogramme für investive Vorhaben und vermitteln Kontakte zu Partnern.

Wir klären für Sie die nötigen Verfahrensschritte der Verwaltung, um Ihre Investition zu forcieren. Wir sondieren Ihre Ansprechpartner in den Ämtern, koordinieren sie und führen Sie durch die Verhandlungen auf Landesebene, im Landkreis, in den Kommunen und anderen Behörden und Institutionen.

Wir sind vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt beauftragt, Sie als One-Stop-Agency bei der Realisierung Ihres Projektes zu begleiten.
Alle Anfragen werden vertraulich behandelt und unser Service ist kostenfrei.

IMG Investitions-und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
Frauke Flenker-Manthey
Am Alten Theater 6
39104 Magdeburg
flenker-manthey@img-sachsen-anhalt.de
0391/ 568 99 70 www.investieren-in-sachsen-anhalt.de