DGFP Kurzumfrage: Mobile Erreichbarkeit in der Freizeit

Unternehmen nehmen Regelung der Erreichbarkeit ihrer Mitarbeiter selbst in die Hand

33 Prozent der Unternehmen planen oder verfügen bereits über Maßnahmen, die die Erreichbarkeit der Mitarbeiter in der Freizeit regeln. Primär werden Appelle an Führungskräfte und Mitarbeiter ausgegeben, die einen eigenverantwortlichen Umgang unterstützen und eine eindeutige Haltung des Unternehmens kommunizieren. Technische Lösungen werden nur von wenigen Unternehmen umgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kurzumfrage der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP). An der Online-Befragung Anfang August 2012 haben sich 279 Personalmanager beteiligt.

Insgesamt denken rund 61 Prozent der befragten Personalmanager, dass es expliziter Regelungen bedarf, um die Erreichbarkeit von Mitarbeitern in ihrer Freizeit klar zu definieren. 34 Prozent halten betriebliche Regelungen für die beste Lösung gefolgt von Absprachen mit dem direkten Vorgesetzten, die von 16 Prozent befürwortet werden. Nur ein Prozent der Befragten schließt sich Bundesministerin Kristina Schröder an, die tarifvertragliche Vereinbarungen forderte. 35 Prozent der Personalmanager halten explizite Regelungen für unnötig und vertrauen hier auf die Eigenverantwortung von Mitarbeitern und Führungskräften.

Jeweils 22 Prozent der Unternehmen planen Appelle an Führungskräfte oder Mitarbeiter, außerhalb der üblichen Dienstzeiten keine E-Mails zu verschicken oder zu bearbeiten. In sechs bzw. fünf Prozent der Unternehmen bestehen diese Maßnahmen bereits. Die Weiterleitung von E-Mails zu bestimmten Uhrzeiten wird nur in zwei Prozent der Unternehmen verhindert. Insgesamt ein Drittel der Unternehmen plant oder verfügt über eine dieser Maßnahmen und reagiert somit bereits auf die vergleichsweise neuen Entwicklungen, die mit der Zunahme mobiler Arbeitsmöglichkeiten einher gehen und zunehmend nicht nur Führungskräfte betreffen. Am häufigsten werden von den befragten Unternehmen also Kommunikationsmaßnahmen gewählt, die Mitarbeitern und Führungskräften vermitteln, dass von Unternehmensseite keine ständige Erreichbarkeit erwartet wird.

49 Prozent der Befragten sind der Ansicht dass eine dauerhafte Erreichbarkeit in der Freizeit ganz sicher oder ziemlich wahrscheinlich einen Beitrag zur Entstehung eines Burnout-Syndroms leisten kann. Insbesondere diese Befragungsteilnehmer befürworten explizite Regelungen.

Ein ausführlicher Bericht wurde im DGFP-Portal veröffentlicht und ist nachzulesen unter www.dgfp.de/studien.

Seit 1952 vereinigt die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) Personalverantwortliche aus Unternehmen, Wissenschaft und Beratung zu der unabhängigen Fachvereinigung für das Personalmanagement. Mit über 2.500 Mitgliedsunternehmen und Mitgliedern bündelt und entwickelt die DGFP zukunftsweisende Lösungsansätze zur nachhaltigen Professionalisierung des Personalmanagements. Mit ihren Mitgliedsunternehmen repräsentiert die DGFP über 43.000 Personalverantwortliche, die für über 11 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland Personalmanagement gestalten. Regelmäßig organisiert die DGFP bundesweit 125 Erfahrungsaustausch-Gruppen mit über 4.000 aktiven Personalentscheidern und bietet die qualifizierte Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte in Personalmanagement, Personalführung und persönliche Selbstkompetenzen an.

Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V.
Danica Dorawa
Niederkasseler Lohweg 16
40547 Düsseldorf
+49 211 5978214
dorawa@dgfp.de
http://www.dgfp.de