Bulgarien: Schwierige Rahmenbedingungen

Bulgarische Unternehmenslenker gelten im eigenen Land als vergleichsweise wenig innovativ. Die Manager müssen allerdings auch unter schwierigen Bedingungen agieren. Dies belegt eine Sonderauswertung des RSM Unternehmer Reports.

Bulgarien: Schwierige Rahmenbedingungen

RSM Unternehmer Report: Bulgarische Manager gelten im eigenen Land als wenig innovativ. (Bildquelle: RSM Germany)

Düsseldorf, 27. Januar 2015. Die Unternehmenschefs in Bulgarien sind weniger proaktiv als ihre Kollegen in den meisten anderen europäischen Ländern und sie schieben in ihren Firmen vergleichsweise selten als erste Innovationen an. Auf der anderen Seite aber bevorzugen sie recht häufig risikofreudige Vorgehensweisen. Dieses heterogene Bild der Manager in Bulgarien zeichnet eine Sonderauswertung des RSM Unternehmer Reports, für den im Sommer des vergangenen Jahres bulgarische Partner aus dem führenden Netzwerk unabhängiger Prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften befragt wurden. Die weniger stark ausgeprägte Proaktivität der Unternehmenslenker in Bulgarien spiegelt sich in den Strategien wider, die von ihnen bevorzugt werden. Unternehmen, die auf den heimischen Markt fokussieren, gehen im Wettbewerb um ihre Kunden eher defensiv vor. „Das liegt auch daran, dass viele Unternehmen von der Bankenkrise oder dem Konflikt in der Ukraine stark betroffen sind. Einige mussten ihr Geschäft aufgeben, andere massiv Personal abbauen“, erklärt Marina Kancheva, Mitglied des Vorstands und Head of International Relations RSM BX aus Bulgarien. Im Gegensatz dazu verfolgen bulgarische Unternehmen, die sich auf ausländische Märkte konzentrieren, eine ausgeprägt wachstumsorientierte Strategie.

Nach Ansicht der RSM-Experten ist die Bereitschaft bulgarischer Unternehmen, ihre Kunden in einer anderen Sprache zu bedienen, sehr stark ausgeprägt. Allerdings zählt dies zu den wenigen Eigenschaften, die bei den Angaben zur Unternehmenskultur positiv auffallen. „Alle anderen Aussagen weisen darauf hin, dass es für die bulgarische Regierung, aber auch für die Unternehmenslenker in jeder Hinsicht viel zu verbessern gibt“, so Dr. Warner B. J. Popkes, Chairman von RSM Germany.

Ähnliches gilt für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. So wird das Justizsystem von nahezu allen Befragten als ineffektiv bezeichnet, die Energiekosten gelten als hoch. Das Bildungssystem ist nach Ansicht der Befragten verbesserungswürdig, außerdem müssten Schulen, Universitäten und Politik das Unternehmertum generell mehr fördern. „Firmeninhaber oder Manager genießen in der bulgarischen Gesellschaft kein hohes Ansehen“, sagt Kancheva. „An diesem Punkt müssen auch die Unternehmen selbst ansetzen und mehr in die Fort- und Weiterbildung ihrer Angestellten investieren.“

Bulgarien zählt zu den Ländern, die seit einigen Jahren mit besonders schwierigen ökonomischen Verhältnissen zu kämpfen haben. Politisch instabile Bedingungen, die Finanzkrise und der Handelskonflikt zwischen der EU und Russland wirken sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Das reale Bruttoinlandsprodukt in Bulgarien wuchs im Jahr 2013 um 1,1 Prozent, nach einer Schätzung der Europäischen Kommission aus dem Herbst 2014 wird für das vergangene Jahr mit einem Anstieg von 1,2 Prozent gerechnet. In diesem Jahr soll die Wachstumsrate auf 0,6 Prozent zurückgehen und im Jahr 2016 wieder leicht auf 1,0 Prozent steigen.

Die RSM-Sonderauswertung ist Teil des „European Business Resilience Survey“, für den 356 RSM Experten aus 14 europäischen Ländern befragt wurden und die von Prof. Dr. Michael Vogelsang, Prof. Dr. Niels Biethahn (beide BiTS), Dr. Amit Ghosh (INWT/BiTS), Hubertus Heuer und Philipp Walther (beide WeisseQ/BiTS) gemeinsam mit RSM entwickelt wurde.

Folgende Ergebnisse des RSM Unternehmer Reports wurden bereits veröffentlicht:
16. September 2014: Experten erwarten für 2015 Wirtschaftswachstum in Deutschland
21. September: Unternehmenskultur beeinflusst Kreditvergabe
12. November: Griechische Wirtschaft: Noch ein langer Weg
17. November: Frankreich: Ohne Reformen kein Wachstum
24. November: Schweden: Ausgeprägte Bereitschaft zu Innovationen
05. Dezember: Belgien: Exportnation im Wandel
10. Dezember: Polen: Risikobereite Unternehmenslenker
08. Januar 2015: Spanien: Auf wirtschaftlichem Erholungskurs
15. Januar 2015: Österreich: Drehscheibe nach Osteuropa
22. Januar 2015: Irland: Zeichen stehen auf Wachstum

Bildmaterial und weitere Informationen erhalten Sie im Anhang und unter:
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