Börsenpsycholgie – Das Verhältnis von Gier und Angst

Die Börse reagiert gerade mal zu 10 Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie! – hat dieser Grundsatz vom Altmeister des Börsenhandels Andre Kostolany heute noch Bestand?

Was ist Börsenpsychologie?

Die Börsenpsychologie ist ein Zweig der umfangreichen Finanzpsychologie und beschäftigt sich mit den Stimmungen und den Anlageverhalten der Börsenteilnehmer. Die Wertpapierkurse unterliegen im hohen Maße der nicht ausrechenbaren Psychologie der handelnden Personen an den Märkten. Das Wechselspiel von Angst und Gier beeinflusst die Börse sehr stark und führt leider immer wieder zu vielen schlechten Anlageentscheidungen der Marktteilnehmer.

„Die Börse reagiert gerade mal zu 10 Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie!“ Dieser Grundsatz vom Altmeister des Börsenhandels Andre Kostolany mag heute im Zeitalter des computergestützten Handels, in dem sich ständig weiterentwickelnde Börsensoftware die Auswahl der Wertpapiere die Stückzahl, den optimalen Zeitpunkt des Ein- und Ausstieges etc. übernimmt, ein wenig antiquiert erscheinen. Aber wir dürfen eins dabei nicht vergessen, hinter jeder Börsensoftware stehen Menschen.

Der Erfolg bei jeder Anlage beginnt im Kopf

Das beginnt mit der einfachen Frage: welches Ziel will ich erreichen und welche Mittel stehen mir dazu an der Börse zur Verfügung? Möchte ich schnelles Geld verdienen oder lieber mittelfristig Geld für eine Anschaffung erwirtschaften oder meine Altersvorsorge planen?

Gier und Angst – Zwei Grundinstinkte an der Börse

Gier und Angst sind zwei Grundinstinkte der Menschen, die uns an den Börsen begegnen. Die Gier nach dem Gewinn und die Angst zu viel oder alles zu verlieren. Aber auch die Angst vor einem zu frühen Ausstieg. Dazu kommt der Stress und Anspannung, die in turbulenten Zeiten, wie sie immer wieder auftreten, Höchstleistungen vom engagierten Anleger verlangen. Das trifft auf die Privatanleger ebenso zu, wie auf die Profis bei Banken, Versicherungen, Fonds etc. Der Erfolg oder Misserfolg einer Entscheidung wird heutzutage in Bruchteilen von Sekunden auf dem Bildschirm in Form von Zahlen und Charts vor uns sichtbar. Ein Anleger muss mentale Stärke zeigen, wenn er etwas erreichen will. Sich auf die Technik incl. der Börsensoftware zu verlassen, bedeutet auch, sich ihr auszuliefern. Die Liste der großen Crashs, die nicht durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst wurden, sind oft genug in den Medien zu finden. Wenn eine Software beim Erreichen einer Stopp Loss Marke die Aktie X in großen Stückzahlen verkauft, dann ziehen Programmoperationen anderer Börsenteilnehmer nach und setzen damit eine Spirale nach unten in Gang, die Milliarden an Börsenwerten vernichtet. Natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall. Ob der dann allerdings positiv zu bewerten ist, mag bezweifelt werden. Hier muss der Mensch hinter der Maschine seine mentale Stärke ausspielen und gegensteuern. Anleger sehen dann meist ängstlich am Bildschirm und wissen nicht wie sie reagieren sollen. Aus der Angst heraus, alles zu verlieren, verkaufen sie in Panik, ohne zu hinterfragen: Was ist der Grund, warum stürzt meine Qualitätsaktie ab? Meistens ist der Spuk schnell vorbei und alles normalisiert sich. Nur der ängstliche Anleger hat verloren.

Die Gier des Menschen sollten wir an den Börsen auch nicht unterschätzen. Wir kennen es z.B. aus der Vergangenheit vom Neuen Markt und aktuell durch die Hysterie um die Bitcoins. Anfangs sind die Märkte alle klein und in geordneten Bahnen verlaufen. Und plötzlich wurden sie immer umfangreicher und haben eine Größe erreicht, wo die meisten Anleger mitbekamen, hier lässt sich schnell Geld verdienen. Immer mehr sprangen auf den Zug auf, der nur in eine Richtung zu fahren schien, steil nach oben. Die Gier wurde grenzenlos, die letzten Geldreserven wurden flüssig gemacht, nur um dabei zu sein bei der scheinbaren Vermehrung des eingesetzten Kapitals. Das die wirklichen Gewinner aus dem Hype sich längst verabschiedet hatten, war den meisten nicht bewusst oder sie wollten es nicht sehen. Bis zu dem Zeitpunkt an dem die Blase platzte und die Angst einsetzte, alles zu verlieren und dann kam auch noch die Misere dazu, durch die Massenverkäufe alles noch zu verschlimmern.

Wir sehen die Gier und die Angst stehen an den Börsen im engen Zusammenhang. Die Angst nicht genug zu bekommen, stellt auch wiederum Gier dar.

Wie sollte sich ein Anleger in solchen Situationen richtig verhalten?

Sich bewusst machen, für was ich eigentlich das Geld brauche, für die Familie, für das Alter etc. oder will ich nur traden, sollte Kleinanlegern helfen, das Verhältnis der eigenen Angst und Gier für sich selbst entsprechend zu justieren. Aktienclubs sind eine gute Alternative.

Für Langfristanleger sind Grundkenntnisse der Bilanzanalyse für die richtige Bewertung der Aktien die beste Voraussetzung, um bei einem Hype oder Crash die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Kurzfristtrader sollten zunächst herausfinden, welche Strategie für ihren gewählten Zielmarkt die passende ist und dann schrittweise ein Handelssystem mit Risikomanagement für sich entwickeln. Eine Alternative ist die Geldanlage im Aktienfonds.

Gemeinsam mehr erreichen – Geld anlegen im Aktienclub

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