Bayerns Volksbanken und Raiffeisenbanken weiter auf Wachstumspfad

(Mynewsdesk) München, 29. August 2018 – Getragen von der robusten Konjunktur im Freistaat sind die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 gewachsen. „Die regionale Wirtschaft ist weiter auf Expansionskurs und setzt dabei auf verlässliche Finanzpartner“, begründete Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), bei einem Pressegespräch die positive Entwicklung bei den Instituten. Sie spiegelt sich auch in der aggregierten Bilanzsumme wider, die um 1,5 Prozent (2,4 Mrd. Euro) auf 162,5 Mrd. Euro anstieg.

Verankerung im Mittelstand gefestigt – weiteres Wachstum bis Jahresende erwartetTreiber im ersten Halbjahr war das rege Kreditgeschäft. Das Gesamtvolumen der Ausleihungen legte um 2,8 Prozent (2,7 Mrd. Euro) auf 99,2 Mrd. Euro zu. Vor allem Unternehmenskunden fragten in hohem Maße Finanzierungen nach. Der Bestand an Firmenkrediten erhöhte sich infolgedessen um 4,2 Prozent (2,0 Mrd. Euro) auf 48,3 Mrd. Euro. „Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben ihre Verankerung im Mittelstand weiter gefestigt“, stellte Gros fest. Im Privatkundensegment nahm das Kreditvolumen um 1,3 Prozent (0,6 Mrd. Euro) auf 47,6 Mrd. Euro zu. Damit haben die Kreditgenossenschaften in Summe erstmals mehr Firmen- als Privatkundenkredite ausgereicht.

Das Einlagengeschäft verlief stabil. Das Volumen der Kundengelder wuchs leicht um 1,1 Prozent (1,4 Mrd. Euro) auf 125,5 Mrd. Euro. Der GVB-Präsident verwies dazu auf die gestiegenen Einkommen der Privathaushalte und die höhere Sparquote, die zuletzt bei über 10 Prozent notierte. Die Privatkunden parken mittlerweile 60 Prozent ihrer Einlagen auf dem Girokonto, um jederzeit kurzfristig auf liquide Mittel zugreifen zu können. Ende 2010 lag diese Quote bei 37 Prozent.

Für das Gesamtjahr bekräftigte der GVB die Prognose vom Frühjahr: „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Freistaat erwarten ein weiterhin lebhaftes Kundengeschäft“, sagte Gros. Bei den Einlagen, vor allem aber im Kreditbereich, werde sich bei gleichbleibenden konjunkturellen Rahmenbedingungen der Wachstumstrend fortsetzen. Allerdings werde das Niedrigzinsumfeld wie erwartet das Jahresergebnis belasten. Gros: „Die der EZB-Politik geschuldeten Bremseffekte im Zinsergebnis lassen sich durch Wachstum und Kostenmanagement nicht vollständig ausgleichen.“

Gros: Nutzen von Verbraucherschutzregeln überprüfenMit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen forderte der Verbandspräsident die Berliner Regierungsparteien dazu auf, die im Koalitionsvertrag zugesagte Evaluierung des finanziellen Verbraucherschutzes rasch anzugehen. „Es wird höchste Zeit, den Nutzen der Verbraucherschutz-Bürokratie zu prüfen. Unnötige und praxisferne Vorschriften belasten zunehmend die Beziehung zwischen Kunde und Bank. Viel zu oft werden Verbraucher durch die Regeln nicht geschützt, sondern bevormundet, verunsichert und insbesondere bei der Wertpapieranlage eingeschränkt“, warnte Gros.

Den Handlungsbedarf unterstreichen die Ergebnisse einer Abfrage des GVB unter seinen Mitgliedsinstituten zu Verbraucherschutzmaßnahmen wie der Finanzmarktrichtlinie MiFID II. Neun von zehn bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken berichteten von Kundenkritik an der Informationsflut bei Kontoeröffnung oder Anlageberatung. Fast ebenso viele Institute gaben an, dass ihre Kunden „wenig“ oder „gar kein“ Interesse an diesen Informationen haben. Auf Ablehnung stößt oftmals die seit Januar verpflichtende Aufzeichnung von telefonischen Beratungsgesprächen zu Wertpapieren, die als Störfaktor für das Vertrauensverhältnis zur Hausbank empfunden wird.

Banken schränken wegen hoher Bürokratiekosten Angebot einViele Banken reagieren auf die hohen Kosten der Verbraucherschutzmaßnahmen mit Einschränkungen bei ihrem Produkt- und Beratungsangebot. So bestätigten mehr als 60 Prozent der Institute bei der Verbandsumfrage, dass sie ihre Leistungspalette „etwas“ oder „deutlich“ verringert hätten. Dazu GVB-Präsident Gros: „In Zeiten negativer Renditen ist der Bedarf an qualifizierter Anlageberatung insbesondere für die Altersvorsorge groß. Werden die Kapazitäten infolge des kontraproduktiven Konsumentenschutzes ausgedünnt, gerät das zum Nachteil der Bankkunden. Um Strukturveränderungen aufzuhalten, die ihre Wurzeln in bürokratischen und regulatorischen Vorgaben haben, sind ausgewogene und praxisgerechte Regeln erforderlich.“

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