Baumwolle – Lebensqualität für eine nachhaltige Zukunft

COTTON USA: Aussichten globaler Baumwollmarkt, U.S. Nachhaltigkeitsreport und Perspektiven // US- Baumwolle beim Verbraucher stark nachgefragt

Düsseldorf 31.05.2013, Auf der Jahrespressekonferenz von COTTON USA präsentierte Allen A. Terhaar, Senior Advisor von Cotton Council International, den aktuellen Wirtschafts-, Handels – und Nachhaltigkeits-Report 2013 von COTTON USA mit den wichtigsten Ergebnissen. Fazit: Baumwolle als hochwertige Naturfaser wird nach wie vor vom Verbraucher bevorzugt und stark nachgefragt – gerade in Zeiten mit gesteigertem Qualitäts- und Umweltbewusstsein. Aktuell weisen die globalen Lagerbestände für Baumwolle ein Rekordhoch auf und Baumwolle zeigt weltweit, außer in China, eine positive Bilanz in Sachen Nachfrage und Verbrauch. China ist das große Fragezeichen im Weltmarkt für Baumwolle. Im Zuge der bis 2050 um mehr als zwei Milliarden anwachsenden Weltbevölkerung, zählen Fasern neben Lebensmittel zu den wesentlichen Rohstoffen. Baumwolle stellt mit über 80% Anteil am Weltmarkt die bedeutendste Naturfaser, die auch für die Zukunft gerüstet ist. Im Wettbewerb mit synthetischen und künstlichen Fasern will die U.S. Baumwollindustrie ihre Führungsrolle in Forschung und Entwicklung, insbesondere im Sinne von Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit, wahren und weiter ausbauen. Allen Terhaar: „Es gilt Qualitätsprodukte zu liefern, die höchsten Ansprüchen in Bezug auf Umwelt und Leistung gerecht werden und dies auch an Handel und Verbraucher unermüdlich zu vermitteln“.

Produktionsaussichten und Verbrauch

Die Aussichten für die weltweite Baumwollproduktion sind aufgrund der besser als erwarteten Witterungsbedingungen in den USA, China und Indien nach wie vor positiv.
Im Jahr 2013/14 wird schätzungsweise weltweit eine Gesamtmenge von 26,3 Mio. Tonnen Baumwolle auf einer Fläche von 34,3 Mio. Hektar produziert (ICAC). Derzeit stellen sieben Länder rd. 85 Prozent der Weltmarktmenge an Baumwolle her: China, Indien, die USA, Pakistan, Brasilien, Australien und Usbekistan. Seit 1986 decken die USA allein zwischen 25 und 30 Prozent des Weltmarktbedarfs an Baumwolle ab. 2012 betrugen die US-Exporte schätzungsweise ca. 2,9 Mio. Tonnen. Damit sind die USA nach wie vor weltweit führender Baumwoll-Lieferant. Der weltweite Verbrauch an Baumwolle wird für das Jahr 2012/13 auf rd. 23,5 Mio. Tonnen geschätzt.

Unsicherheitsfaktor China
Die zukünftige Preisentwicklung für Baumwolle hängt insbesondere auch von der Politik der chinesischen Regierung in Bezug auf den Ausbau der nationalen Lagerbestände von Baumwolle ab und bleibt nach wie vor ein unberechenbarer Faktor. China hält derzeit fast zwei Drittel der gesamten weltweiten Lagerbestände. Völlig unklar ist nach wie vor, wie lange China die nationalen Baumwollreserven weiter ausbauen wird und wie der Markt auf eine Richtungsänderung reagieren wird. Die internationalen Baumwollpreise wurden nach dem Preisverfall durch Chinas Politik gestützt – ein Kurswechsel könnte zum Gegenteil führen. Chinas Baumwoll-Reservenpolitik ist ein unberechenbarer Faktor im Weltmarkt und erschwert die Einschätzung für Wirtschaft, Industrie und Handel. Chinas Regierung zahlt den Baumwollfarmer im eigenen Land viel zu hohe Preise gemessen am Weltmarkt. Zudem wurden in den letzten Jahren immense Summen in den Ausbau der chinesischen Chemiefaserindustrie investiert. Chemiefasern sind somit in China deutlich preiswerter als Baumwolle. Chinas Spinnereien und Webereien geben somit den Chemiefasern den Vorrang vor der teuren Baumwolle und das Angebot für Textilien und Bekleidung aus Baumwolle am chinesischen Heimmarkt schrumpft, die Läger wachsen somit weiter. Man hilft sich durch den Import von Baumwollgarnen und -geweben, die preiswerter zu haben sind, als die Faser.

Baumwolle als Favorit der Verbraucher weltweit überzeugt auch als sicherste Faser in Bezug auf ökologische Fragen (Global Lifestyle Monitor 2012). Dennoch steigt die Nachfrage nach Fasern aller Art stetig und wird sich als Ergebnis des fortschreitenden Bevölkerung – und Wirtschaftswachstums weiter erhöhen. Laut dem aktuellen Wirtschafts -, Handels- und Nachhaltigkeits-Report 2013 von COTTON USA wird der wirtschaftliche Faktor sogar eine wichtigere Rolle spielen als der Bevölkerungsanstieg.

Baumwolle aus den USA – eine nachhaltige Lösung
Die USA sind weltweit führend in Sachen nachhaltigem Baumwollanbau. Hier wird Baumwolle seit 25 Jahren nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit angebaut. Sowohl die Regierung als auch die Baumwollindustrie investieren große Summen in Langzeitprojekte wie die „Alliance for the Future“ und „Vision 2021“. In der „Field to Market Alliance“ arbeitet die US Baumwollindustrie gemeinsam mit internationalen Organisationen wie dem WWF und dem World Resources Institute, führenden U.S. Unternehmen und Organisationen aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor (Coca-Cola, Kellogg“s etc.) gemeinsam mit Wissenschaft, Forschung und Regierung seit Beginn der 80erJahre an einer stetigen Optimierung nachhaltiger Praktiken und Ergebnisse. Eine bis heute in der Welt einzigartige Initiative mit dem einen gemeinsamen Fokus auf Nachhaltigkeit. So trägt der Baumwollanbau in den USA dazu bei, künftigen Generationen die natürlichen Ressourcen der Erde zu sichern. Textilien und Bekleidung aus USA-Baumwolle sind am eingetragenen Qualitätszeichen COTTON USA zu erkennen.

Forschungsprojekte und neue Verwendungen
„Eine der jüngsten Forschungsprojekte der US-Baumwollindustrie im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsinitiativen für Baumwolle war die Erstellung einer internationalen Baumwoll-Life-Cycle-Studie, in der die wichtigsten Anbauländer unter die Lupe genommen wurden. Finanziert wurde die Untersuchung von der US Baumwollindustrie“ erklärt Allen A. Terhaar von Cotton Council International. Die Studie umfasst ein Life Cycle Inventar und eine Life Cycle Analyse. „Untersucht wurden die Umwelteinflüsse der gesamten Baumwollproduktionskette unter Berücksichtigung aller Lebensstationen: vom Anbau auf dem Feld über alle nachfolgenden Verarbeitungsprozesse bis hin zum Endprodukt im Handel und beim Verbraucher und der finalen Entsorgung. Diese gestützte Studie widmet sich somit der Bestimmung des „ökologischen Fußabdrucks“ eines Baumwollprodukts vom Rohmaterial bis zum Ende seiner Lebensdauer“ so Allen A. Terhaar weiter. „Bislang gibt es weltweit keine vergleichbare Studie für Baumwolle“.

„Unsere Forschungsergebnisse teilen wir weltweit mit der Baumwollindustrie und arbeiten mit anderen Nachhaltigkeitsinitiativen für das eine Ziel, den Footprint mit „Best Practices“ immer weiter zu minimieren. Wir betrachten internationale Zusammenarbeit – auch mit internationalen Initiativen -, das Teilen von Erkenntnissen und Informationen als äußert wichtig zur weltweit konstanten Verbesserung der gesamten Baumwoll-Supply-Chain.“ ergänzt Terhaar weiter.

Zahlen und Fakten
-64% der in den USA produzierten Baumwolle wird ohne künstliche Bewässerung angebaut.
-Die Verwendung von Biotech-Baumwolle (mit Biotechnologie veränderte Baumwolle) hat den Einsatz von Insektiziden und Pestiziden deutlich gesenkt und zu mehr Biologischer Vielfallt beim Baumwollanbau beigetragen. Weltweit werden heute nur noch rd. 6,8% aller Pestizide im Baumwollanbau eingesetzt. Bei Obst und Gemüse liegt der Anteil bei 29%, bei Reis und Getreide bei 35%.
-Die Baumwollfaser ist immer neutral. Unabhängig von der Anbaumethode (organisch oder konventionell) ist die Baumwollfaser immer gleich unbelastet.
-Die U.S.-Ernteerträge konnten bei starkem Flächenabbau in den letzten 30 Jahren verdoppelt werden.
-Baumwolle ist energiepositiv. Baumwolle bindet Kohlenstoff (CO2) und setzt Sauerstoff frei.
-Keine Pestizidrückstände auf Rohbaumwollfasern: Die Bremer Baumwollbörse führt seit 1993 routinemäßig Labortests durch, um Rohbaumwolle aus unterschiedlichsten Anbaugebieten der Welt auf Pestizide (228 Substanzen) zu testen: Alle Baumwollproben – einschließlich USA-Baumwolle – erfüllen die Ecolabel- Anforderungen und entsprechen voll und ganz den Anforderungen für Nahrungsmittel.
-Nach deutschem Recht kann USA-Baumwolle theoretisch als Nahrungsmittel verwendet werden.

Qualitätsstandards
Die Qualität und Effizienz der amerikanischen Baumwolle konnte durch permanente Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Züchtung neuer Sorten immer weiter gesteigert werden. Die Fasern sind heute weitaus länger und stärker als noch vor Jahren. Ein unabhängiges Klassifizierungssystem sorgt für höchste Qualität: Jeder geerntete US Baumwollballen wird einzeln in unabhängigen Testing Offices geprüft und klassifiziert, die Testergebnisse werden über Barcodes festgehalten und mit jedem Ballen weitergegeben. So ist nicht nur eine Rückverfolgung jedes Ballens bis hin zum Anbaufeld möglich, sondern auch der gezielte Einsatz für unterschiedlichste Verwendungsbereiche und hochwertigste Stoffe planbar. Zudem ist Baumwolle in den USA als Lebensmittel eingestuft und unterliegt daher strengsten gesetzlichen Auflagen und Kontrollen, die zu den strengsten der Welt zählen.

Neue Einsatzgebiete
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, steht die Suche nach neuen und optimierten Einsatzbereichen für die Naturfaser Baumwolle neben den Umweltaspekten für COTTON USA an oberster Stelle. „Moisture Management“ ist eine dieser Leistungsverbesserungen, mit der Baumwolle inzwischen auch wieder verstärkt in der Sportbekleidung verwendet wird und damit an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen konnte. Die U.S. amerikanische Sportswearmarke „Under Armour“ ist mit seiner neu entwickelten „Charged Cotton“ Linie dafür ein Beispiel, wie Baumwolle mit neuen Performances zum Umsatzbringer werden kann.

Zu den neuesten und wohl revolutionierendsten U.S. Forschungsprojekten zählt „Ultra – Low Gossypol Cotton“. So ist es U.S. Wissenschaftlern gelungen, das Gossypol aus den proteinhaltigen Baumwollsamen weitgehendst zu entfernen und die fast bohnengroßen Samen somit für den direkten menschlichen Verzehr geeignet zu machen. Der Rest der Pflanze behält dabei das Gossypol, das der Schädlingsabwehr dient, da diese Gossypol nicht mögen. Eine sensationelle Entwicklung, da Baumwollsamen künftig zur wichtigsten Proteinquelle für Kleinbauern und Ihre Familien in unterentwickelten Regionen werden können. Baumwolle hat dann einen doppelten Wert – Fasern für den Verkauf und die Samen als Nahrungsquelle.
Baumwolle wird in den USA bereits als Lebensmittel angebaut, da aus den Baumwollsamen hochwertigste Speiseöle gepresst werden, der Faserflaum auch in Müslis verarbeitet wird und die Samenreste in der Geflügelfutterproduktion verwendet werden.

Den vollständigen Report sowie aktuelle Zahlen und Fakten finden Sie hier:

Internet-Quellen: COTTON USA Deutschland und COTTON USA International

Über COTTON COUNCIL INTERNATIONAL
COTTON COUNCIL INTERNATIONAL (CCI) ist die Übersee-Marketingorganisation des National Cotton Council of America (NCC). Gegründet in 1956 ist es CCI“s Mission bis heute, die Nachfrage und den Export für U.S. Baumwolle, Baumwollsaat und Produkte aus USA-Baumwolle zu fördern. 1989 führte CCI das Markenzeichen COTTON USA ein, das die Vorteile der USA-Baumwolle bis hin zum Verbraucher kommuniziert. In Lizenz erteilt CCI die Rechte zur Nutzung des Markenzeichens COTTON USA. Die Lizenz gilt für reine Baumwollprodukte, die zu 50 bis 100 Prozent aus US-amerikanischer Baumwolle bestehen. Das CCI-Headoffice ist in Washington D.C. beheimatet.

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