Autohändler attestieren E10 Totalschaden

Mitglieder des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) stehen dem Biosprit kritisch gegenüber

(ddp direct) München, 31. März 2011 63 Prozent der deutschen Autohändler raten ihren Kunden von der Nutzung des neuen Kraftstoffs E10 ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Leasingfinanzierers LeaseTrend unter 100 meist markengebundenen Unternehmen. Grund für die Ablehnung ist offenbar die Angst, bei Schäden in Regress genommen zu werden. Dies wäre nach Ansicht des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) fatal. Der Verband hatte seinen Mitgliedern empfohlen, jedes Kundengespräch zum Thema E10 zu dokumentieren und mit einer Haftungsklausel zu versehen: Für die Vollständigkeit und Korrektheit der Informationen übernehmen wir keine Gewähr.
Nun raten die Händler ihren verunsicherten Kunden auf E10 zu verzichten, um so dem absehbaren Papierkrieg zu entgehen denn bis auf zwei Unternehmen wurden alle Autohäuser über mögliche Risiken des Kraftstoffs befragt. Die Händler machen zudem eine schlechte Informationspolitik durch die Mineralölindustrie für die Verunsicherung verantwortlich. So gaben 83 Prozent der Befragten an, von den Mineralölkonzernen nicht frühzeitig über den neuen Kraftstoff aufgeklärt worden zu sein. Der Geschäftsführer der LeaseTrend AG, Gerhard Fischer, ist sicher, dass das Ergebnis der Umfrage langfristige Konsequenzen haben wird: Das Fiasko bei der Einführung des E10 Kraftstoffs wird das Händlervertrauen in die Politik bei der Umsetzung umweltpolitischer Themen weiter verschlechtern. Eine effektivere Kommunikation hätte das verhindert.
Auch der Mineralölindustrie selbst bereitet der neue Supersprit Kopfzerbrechen. Aral zufolge läuft der Verkauf von E10 sehr schleppend. Nur circa 30 Prozent des Benzinabsatzes entfallen auf den mit zehn Prozent Alkohol angereicherten Kraftstoff. Die Folge: Der Industrie fällt es immer schwerer, die gesetzlich geforderte Biokraftstoffquote zum Klimaschutz zu erfüllen. Konzerne wie Shell versuchen Kunden nun durch eine spezielle E10-Versicherung zu locken. Diese soll Schäden an einem Auto abdecken, die erwiesenermaßen durch E10 entstanden sind. Das können laut Shell etwa Dichtungen, elastische Kunststoffe oder Motorschäden sein. Der ADAC warnt in den Medien allerdings vor einem Marke-ting-Gag.
Andere Mineralölkonzerne wie BP oder Total reagieren marktwirt-schaftlich und haben die E10-Produktion bereits gedrosselt. Durch den geringeren Benzinanteil im E10 sollten Erdölvorkommen geschont und die die Ökobilanz der Automobilindustrie verbessert werden.

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