23. qualityaustria Forum: Zukunft 4.0 – Wie Unternehmen dynamische Veränderungen managen

23. qualityaustria Forum: Zukunft 4.0 - Wie Unternehmen dynamische Veränderungen managen

23. qualityaustria Forum, v.l.n.r.: Konrad Scheiber, Corinna Milborn, Georges T. Roos (Bildquelle: © Anna Rauchenberger)

Das 23. qualityaustria Forum brachte am Mittwoch, den 15. März 2017 rund 750 interessierte Besucher in den Salzburg Congress. Unter dem Titel „Zukunft im Fokus – Leading the future“ zeigten führende Experten vielseitige Ansätze zum Management einer unsicheren Zukunft auf, um den Herausforderungen in einem volatilen Wirtschaftsumfeld zu begegnen.

Qualität im Stresstest

Nach der Eröffnung des Forums durch Moderatorin Corinna Milborn (Puls 4) ging Konrad Scheiber (CEO, Quality Austria) in seinem Impuls-Vortrag auf die Herausforderungen durch die Digitalisierung der Arbeitswelt ein. Die Qualität des Arbeitsstils müsse maßgeblich weiterentwickelt werden, um mit digitalen Nomaden und fraktalen Organisationen umgehen zu können. Führungskräfte seien gefordert, eine Lernkultur im Unternehmen zu schaffen und informelles Lernen durch den Einsatz von Social Software zu unterstützen. Damit die Qualität in Unternehmen auch in Zukunft sichergestellt wird, seien Stressresilienz und ein richtiges Maß an Gelassenheit im Management zentral: „Gelassenheit ist die Fähigkeit, „es gut sein zu lassen‘ und nicht die Fähigkeit, „es schlecht bleiben zu lassen‘. Dieser Unterschied wird in der Praxis oft nicht erkannt“, so Scheiber. Managementsysteme basierend auf Qualität, Umwelt und Sicherheit könnten Unternehmen dabei helfen, Führung neu zu denken und den Anforderungen der Zukunft entgegenzutreten.

Megatrends der Zukunft

Im Anschluss beschrieb der Luzerner Zukunftsforscher Georges T. Roos (ROOS Trends & Futures) in seinem Vortrag „Zukunft auf dem Prüfstand“ disruptive Szenarien. Damit bezeichnete Roos Lebensbereiche, die sich in den nächsten 20 Jahren exponentiell verändern werden. Das Internet der Dinge und die Künstliche Intelligenz würden die vierte industrielle Revolution antreiben. Roos sprach in diesem Zusammenhang vom Szenario „Smartness“, weil immer mehr Intelligenz in den Dingen, die miteinander vernetzt sind, sein werde. „Gesundheit 2027“ beschreibe als weiteres disruptives Szenario, wie Medizin zur datenbasierten Wissenschaft werde. Das Zukunftsszenario „demographische Disruption“ betreffe nicht nur Österreich und die westliche Industriewelt: „Der demografische Wandel ist ein globales Phänomen mit überraschenden Perspektiven“, erklärte Roos.

Veränderungen passieren exponentiell

Eckehard Bauer (Key Account und Business Development für Risiko- und Sicherheitsmanagement, Business Continuity, Verkehr, Quality Austria), Axel Dick (Business Development Umwelt und Energie, Quality Austria), Anni Koubek (Prokuristin Innovation, Business Development Qualität, Quality Austria) und Franz Peter Walder (Netzwerkpartner, Member of the Board der Quality Austria) zeichneten das Bild eines jungen Mädchens namens Laura, das in 2030 mit 23 Jahren eine Ausbildung abschließt und in das Berufsleben einsteigt. In Form eines Rückblicks wurde diskutiert, welche Verantwortungen jetzt wahrzunehmen sind, damit sie eine positive Zukunft vorfindet. Laura könne später nur zur Gestalterin der Zukunft werden, wenn kontinuierlich in ihre Ausbildung investiert werde, da Wissen eine kurze Halbwertszeit habe. In Hinblick auf die Dynamik in der Wirtschaftswelt erklärte Bauer: „Unternehmen können mit Veränderungen umgehen, indem diese nach dem Ansatz „Plan – Do – Check – Act‘ in Kreisläufen denken. Mit einem Managementsystem haben Organisationen zudem die Chance, Gefahrengrößen zu erkennen.“ Veränderungen würden exponentiell eintreten, wodurch die Systeme in Unternehmen flexibel sein müssten. „Ein Fokus des Managementsystems ist Veränderung. Es ist u.a. darauf ausgerichtet, Chancen und Risiken abzuleiten und entsprechend danach zu handeln. Um die Zukunft zu gestalten, ist ein gewissenhafter Umgang mit diesem Tool entscheidend“, so Koubek. Nach Walder seien die Beziehungsqualität und die Gestaltung der Strukturen in Organisationen wesentlich. „Systemmanager können viel dazu beitragen, Probleme systematisch aufzuarbeiten, sich mit Veränderungen in der Umwelt konsequent zu befassen und ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen“, stellte Walder fest. Aus Sicht von Dick sind Veränderungen als Chance wahrzunehmen. „Damit Unternehmen ihre Ziele trotz der dynamischen Entwicklungen erreichen, sind Systemmanager mehr denn je gefragt“, folgerte Dick. Wichtig sei u.a., Qualität hochzuhalten und Normen als Werkzeuge zu nutzen. Durch die beschriebene Auseinandersetzung mit Veränderungen, bewusste Entscheidungen und die Orientierung an Chancen könne Laura im Jahr 2030 zur Gestalterin der Zukunft werden.

Digital Enterprise

Mit einem praxisnahen Einblick in Referenzprojekte von Siemens leitete Kurt Hofstädter (Siemens Aktiengesellschaft Österreich, Leiter Digital Factory Central Eastern Europe und Vorstandsvorsitzender des Vereins Industrie 4.0) die Programmpunkte des Nachmittags ein. Die Digitalisierung der Industrieproduktion sei für Hochlohnländer wie Österreich eine große Chance. „Nach vielen Jahrzehnten, in denen der globale Wettbewerb über die Produktionskosten – und damit zu einem erheblichen Teil über Personalkosten – geführt wurde, können wir jetzt verstärkt mit Know-how und Innovationen punkten“, folgerte Hofstädter. Viele österreichische Unternehmen würden bei der Digitalisierung zur Weltspitze gehören und bereits heute Vorteile der Digitalisierung im Rahmen von Entwicklung, Produktion und Service nutzen.

Agile Zukunft

Im letzten Vortrag des Forums sprach Markus Reimer, Netzwerkpartner, Auditor und Trainer, Quality Austria, über die fragile Umwelt und die Voraussetzungen für agile Unternehmen. Die Welt verändere sich viel rasanter als früher, u.a. in Hinblick auf die Urbanisierung, die technologische Entwicklung oder den steigenden Energiebedarf. Diese Tendenz wirke sich auch auf Unternehmen aus: Organisationen würden sich in einer sogenannten VUKA-Welt bewegen – diese sei volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Spielregeln für Unternehmen, wie zum Beispiel bestehende Qualitätsmanagementsysteme, scheinen nicht mehr gelten zu können. In diesem Kontext werde oft die Forderung nach agilen Organisationen gestellt. „Entscheidend ist jedoch, dass wir in Unternehmen agile Werte wie Commitment, Feedback, Offenheit, Respekt, Mut und Einfachheit brauchen. Diese lassen sich über bewährte Qualitätsmanagementsysteme sehr gut verwirklichen“, so Reimer.

Bildquelle: © Anna Rauchenberger

Quality Austria – Trainings, Zertifizierungs und Begutachtungs GmbH ist der führende Ansprechpartner für System- und Produktzertifizierungen, Begutachtungen und Validierungen, Assessments, Trainings und Personenzertifizierungen und für die Austria Gütezeichen. Grundlage sind weltweit gültige Akkreditierungen beim BMWFW und internationale Zulassungen. Darüber hinaus vergibt das Unternehmen seit 1996 gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium den Staatspreis Unternehmensqualität. Der Leistungskern der Quality Austria liegt in ihrer Kompetenz als nationaler Marktführer für das Integrierte Managementsystem zur Sicherung und Steigerung der Unternehmensqualität. Damit ist die Quality Austria ein wesentlicher Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort Österreich und für „Erfolg mit Qualität“. Sie kooperiert weltweit mit rund 50 Mitgliederorganisationen und ist nationaler Repräsentant von IQNet (The International Certification Network), EOQ (European Organisation for Quality) und EFQM (European Foundation for Quality Management). Über 12.000 Kunden in knapp 50 Ländern – davon circa 2.000 in Österreich – profitieren von der langjährigen Expertise des international tätigen Unternehmens.

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